Publikation
Tempelhof
ISBN: 380300697X
Beiträge von: Dieter Kosslick, Ingemar Vollenweider
Sprache: Deutsch
Publikationsdatum: 2008
Umfang: 120 S.,
Format: gebunden, 27 x 24 cm
Der unter Denkmalschutz stehende Komplex ist das drittgrößte zusammenhängende Gebäude der Welt und der älteste in Betrieb befindliche Flughafen. In den 1930er Jahren erbaut, wurde er durch die Luftbrücke der Amerikaner in der Nachkriegszeit international berühmt. Nach vielen Jahren der zivilen Nutzung steht nun die Zukunft des Areals zur Disposition. Der Flughafen Tempelhof ist ein Mikrokosmos inmitten der Großstadt, eine abgeschlossene Welt mit vielschichtigen Erscheinungsbildern. Die unterschiedlichen Epochen und Nutzungen haben Spuren hinterlassen. Einerseits findet man die originale Architektur, die vielerorts nur noch in morbidem Zustand vorhanden ist, andererseits die skurrilen Überformungen der Nachkriegsjahrzehnte. Dieses Phänomen der Heterogenität an ein und demselben Ort wurde von dem Fotografen Maximilian Meisse untersucht. Die Bilder des Flughafens Tempelhof in Berlin entstanden in den Jahren 2006 bis 2008.
"Der Flugbetrieb wird eingestellt. Das Haus bleibt stehen, es ist denkmalgeschützt. Die üblichen Ausstellungstafeln vielleicht in der Eingangshalle, deren Deckenhöhe lange schon mit Gipskartonplatten entnazifiziert worden ist, werden von einer kurzen, intensiven Geschichte erzählen. Welthauptstadt, Krieg, Luftbrücke, City-Airport. Und sonst? Was wird mit all diesen Hallen und Räumen in einem Haus über 1000 Meter lang, drei Geschosse tief in die Erde gebaut, geschehen? Mehr Ausstellungsflächen für moderne Kunst? Shopping Mall, Business Center, Megadisco oder Techno Park? Dieses Haus hält alles aus, wer aber soll das heute finanzieren und betreiben, in Berlin? Für die Zeit, bis es soweit ist, entwerfen diese Fotografien von leeren Räumen und verlassenen Orten eine radikale, verschwenderische Alternative. Abschließen, Licht brennen lassen. Der Schlüssel ist beim Kiosk am Abgang zur U-Bahnstation „Platz der Luftbrücke“ hinterlegt. Keine Führungen, nur kleine Schilder auf der Wand, als Legenden zu den einzelnen Situationen und ihren Geschichten. Bilderphantasie zu einer utopischen Architektur." (Ingemar Vollenweider)
"Der Flugbetrieb wird eingestellt. Das Haus bleibt stehen, es ist denkmalgeschützt. Die üblichen Ausstellungstafeln vielleicht in der Eingangshalle, deren Deckenhöhe lange schon mit Gipskartonplatten entnazifiziert worden ist, werden von einer kurzen, intensiven Geschichte erzählen. Welthauptstadt, Krieg, Luftbrücke, City-Airport. Und sonst? Was wird mit all diesen Hallen und Räumen in einem Haus über 1000 Meter lang, drei Geschosse tief in die Erde gebaut, geschehen? Mehr Ausstellungsflächen für moderne Kunst? Shopping Mall, Business Center, Megadisco oder Techno Park? Dieses Haus hält alles aus, wer aber soll das heute finanzieren und betreiben, in Berlin? Für die Zeit, bis es soweit ist, entwerfen diese Fotografien von leeren Räumen und verlassenen Orten eine radikale, verschwenderische Alternative. Abschließen, Licht brennen lassen. Der Schlüssel ist beim Kiosk am Abgang zur U-Bahnstation „Platz der Luftbrücke“ hinterlegt. Keine Führungen, nur kleine Schilder auf der Wand, als Legenden zu den einzelnen Situationen und ihren Geschichten. Bilderphantasie zu einer utopischen Architektur." (Ingemar Vollenweider)
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