Publikation

Wiener Architektur um 1900
Wiener Architektur um 1900
Autor:in: Walter Zednicek
ISBN: 3-9500360-3-2
Sprache: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch
Publikationsdatum: 2006
Umfang: 208 Seiten, 177 Abbildungen, 2 Stadtpläne
Format: Paperback, 30 x 23 cm
Adolf Loos, der große Architekt, hielt seine Innenräume nicht für fotografierbar: „Ein Foto kann meine Idee nicht wiedergeben.“ – Walter Zednicek wiederlegte ihn. Architektur kann man fotografieren, man muss es nur können. Zednicek ist ein Meister der schwierigen – da hatte Loos Recht – Architektur-Fotografie. Er arbeitet ohne Netz, großteils mit eigenem Geld. Er hat keins, er steckt die Erträge seiner üppigen Bildbände immer wieder in den nächsten üppigen Bildband. Seine Fotos zeigte er in bisher 150 Ausstellungen in fast allen Ländern Europas.

Zedniceks Bildbände über die Architekten Otto Wagner und Adolf Loos, mit je über zweihundert Farbfotos, sind internationale Spitzenprodukte (jeweils deutsch, englisch, italienisch und französisch). Er hatte aber das richtige Gefühl, dass es mit diesen zwei Großen der klassischen Wiener Architektur um 1900 nicht sein Bewenden haben darf, wenn man jenes goldene Zeitalter angemessen darstellen will.

So entstand sein interessantester Bildband „Wiener Architektur um 1900“, gleichfalls fast zweihundert Farbfotos. Hier zeigt er mit Sorgfalt und Liebe: Die reiche Fülle von großartigen Bauten und die Vielfalt, aber auch Zusammengehörigkeit der Schöpfer dieser Bauten.

Denn es ist ja sehr ungerecht, wenn man jene architektonische Hoch-Zeit reduziert auf die allbekannten großen Namen. Und man verfehlt auch die Fülle der Schönheit, die dieses Zeitalter hervorbrachte, wenn man den staunenden Blick beschränkt auf die inneren Bezirke Wiens. Bei Zednicek findet sich ein gutes halbes Hundert erstklassiger Jugendstil-Bauten, verstreut in den Bezirken 2 bis 19. Auch der passionierte Liebhaber des klassisch-modernen Wiens geht an ihnen oft vorüber, ohne dass sie ihm gebührend vor Augen kommen.

Man blättert in dem Band und gerät in eine reizvolle Ratlosigkeit, wo man denn jetzt innehalten soll. Unter den Architekten der „zweiten Reihe“ sind so viele, deren Originalität und Fantasie ebenbürtig ist mit den „großen Namen“ und die doch fast vergessen sind. Da sind sie also wieder: Ihre Entdeckung ist der größte Verdienst des Zednicek-Bandes.

[Günther Nenning]

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