Anna Margaretha Hohmann-Vogrin, Professorin am Institut für Städtebau an der TU Graz hat ihre Feldforschungen in Mesoamerika bereits während ihres Architekturstudiums 1970 begonnen und bis kurz vor ihrem frühen Tod stetig mit mehr als 20 Forschungsreisen ins Maya-Gebiet fortgesetzt. Mit ihren Beiträgen in entsprechenden Publikationen, Vorträgen bei wissenschaftlichen Kongressen und nicht zuletzt in ihrer Dissertation und der umfangreichen Habilitationsschrift präsentierte sie ihre Ergebnisse.

Durch ihr starkes Engagement für die Themen des Städtebaus und der Stadtplanung entstand auch eine große Anzahl an Beiträgen in Fachzeitschriften, Essays und Vorlesungstexte. Bereits sehr früh hat sich A.M. Hohmann-Vogrin intensiv mit der Space Syntax von Hillier und Hanson auseinandergesetzt und diese nicht nur in ihre Lehre integriert, sondern auch aktiv an ihrer weiteren Entwicklung teilgenommen. Ihre großen Kenntnisse in Anthropologie und Philosophie führten zu einer Art Verschränkung der Architektur mit den Kulturwissenschaften.

Wir haben aus dieser Fülle die uns wesentlich erscheinenden Texte – ein großer Teil wurde schon im Original in englischer Sprache verfasst – ausgewählt.

Das folgende Zitat verdeutlicht A. M. Hohmann-Vogrins Denken in Bezug auf die Erforschung der Maya-Architektur: „Allein dem Gebauten kann jedoch auch ohne weitere Interpretation entnommen werden, dass durch ordnende Geraden der Raum strukturiert wurde, in dessen ständiger Veränderung und Überbauung sich die Zeit manifestiert. Der sich wandelnde Raum wird zur gebauten Zeit.“