Architekturwettbewerbe waren für das berufliche Schaffen Max Zieglers stets Hauptthema, fortwährende Herausforderung und Impulsgeber. In den zwei ersten Jahren seiner Berufspraxis wagte er sich bereits erfolgreich an Wettbewerbe. Gemeinsam mit Erik Lanter gewann er so u.a. in einem gesamtschweizerischen Wettbewerb 1947 den ersten Preis. Es handelte sich dabei um die Erweiterung der ETH Zürich (heute ETH-Zentrum). Das Projekt wurde zwar nicht realisiert, führte aber einige Jahre später zum Großauftrag für die zweite Etappe der ETH-Bauten auf dem Hönggerberg.

Zu den unzähligen bedeutenden Werken, die in Max Zieglers rund vierzigjähriger Schaffenszeit realisiert wurden, zählen u.a. die Kantonsschule Zürcher Oberland in Wetzikon, das Verwaltungsgebäude SUVA in Luzern, der Richtplan und die erste Etappe der Universität Zürich-Irchel.

Diese Publikation nimmt neben den realisierten Bauten auch die Wettbewerbsprojekte anhand beschreibender Texte, Fotografien und Pläne in den Blick. Texte von Michael Hanak und Bruno Odermatt beleuchten zudem Max Zieglers Werdegang, sein architektonisches Schaffen sowie seine enge Verbindung zum Wettbewerbswesen.

Max Ziegler, 1921 in Bauma im Zürcher Oberland geboren, studierte von 1939 bis 1946 Architektur an der ETH Zürich. Direkt nach dem Diplom begann er als erster Mitarbeiter im neu gegründeten Büro von Werner Stücheli, damals Assistent bei Professor Hans Hofmann. 1948 trat er als Partner in das Architekturbüro Pestalozzi & Schucan ein, das er von 1959 bis 1989 allein weiterführte. Im Rahmen seiner Mitgliedschaft in der Kommission für Architekturwettbewerbe der SIA in den Jahren 1965–1991 war er bis 1989 Vizepräsident und Obmann der Gruppe Ostschweiz sowie Jurymitglied in einer großen Zahl von Wettbewerben. Im Jahre 1980 wurde Max Ziegler zum Ständigen Ehrengast der Universität Zürich ernannt und war zwischen 1982 und 1991 ausschließlich noch als Preisrichter und Berater tätig.