Publikation

Das Garagenmanifest
Lebensraum DDR-Garage: Ein wenig beachtetes urbanes Phänomen erfährt seine Würdigung.
Das Garagenmanifest
Verlag: Park Books
ISBN: 978-3-03860-240-8
Sprache: Deutsch
Publikationsdatum: 2021
Umfang: 176 Seiten, 18 farbige und 80 sw Abbildungen, Zeichnungen und Lagepläne
Format: Broschur, 13 x 20 cm
Fast jeder, der in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist, kann Geschichten von den Garagen erzählen: von Wochenenden im Garagenhof, vom Auto, das – nach legendärer Wartezeit er­worben – vor allem für die Urlaubsreise an die Ostsee bewegt wurde. Und auch heute noch wird hier an Autos gebastelt und Nachbarschaft gelebt. Im vereinten Selbstbau errichtet, breiten sich Anlagen, die aus mehr als eintausend Garagen bestehen können, an Siedlungsrändern aus. Kleinere Garagenkomplexe verstecken sich zuweilen mitten in der Stadt.

In den letzten Jahren ist das Interesse an einer Aufarbeitung der Architektur- und Planungsgeschichte der DDR stark gestiegen. Die Garagen als repräsentative Beispiele einer DDR-Alltagsar­chitektur und Biotope der Alltagskultur des verschwundenen Staates finden dabei bisher viel zu wenig Beachtung. Das Gara­genmanifest bietet nun erstmals eine Aufarbeitung dieses viel­schichtigen DDR-Erbes. Neun mit Schwarz-Weiss-Fotografien, Zeichnungen und Lageplänen illustrierte Fallstudien geben Ein­blicke in die Bauart und Planungsweise verschiedener Anlagen. Ein vertiefender Essay beschäftigt sich mit den Ursprüngen der Bautypologie und mit den Bedrohungen, denen dieses Stück ge­lebter DDR-Kultur heute ausgesetzt ist.

Betrachtet werden schliesslich auch denkmalpflegerische Ent­wicklungen: Kulturelles Erbe ist nicht einfach da, Denkmale werden gemacht, so lautet die Boschaft. Abgerundet wird das Buch durch einen Bildessay des Fotografen Martin Maleschka.


Jens Casper arbeitet in Berlin als selbstständi­ger Architekt. Er lehrte als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Berlin und als Gastprofessor an der Branden­burgischen Technischen Universität Cottbus- Senftenberg und war Unit Master im Berlin Laboratory der Architectural Association London.

Luise Rellensmann ist Architekturkritikerin und Architekturwissenschaftlerin. Sie ist zudem als akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl Denk­malpflege der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg tätig und war Lehrbeauftragte an der Universität Kassel.

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