Boris Podrecca, dessen umfangreiches Schaffen sich inhaltlich im Bereich der Pole Wien und Triest bewegt, liegt mit seinen auf organische Prozesse bezogenen und Lebensvorgänge interpretierenden Entwürfen weder im Trend einer zur Manier verkommenen «Neuen Einfachheit», noch folgen sie dem zum Dekorstil neigenden Wiener «Dekonstruktivismus». Ihn interessieren eher die Dynamik urbaner Ströme, die Spannungen und Dilatationen in der fünfzehn Zentimeter starken Schicht einer vorgehängten Fassade, die Kraft mechanischer Energien und die erotisierenden Wirkungen, die von Materialien ausgehen können, ob dies geflammter Marmor, fein gemasertes Holz oder poliertes Metall ist. Die erstmalige Dokumentation sämtlicher Arbeiten von Boris Podrecca enthält einen Essay des Wiener Architekten und Architekturkritikers Walter Zschokke, eine katalogartige Zusammenstellung der wichtigsten Arbeiten in Form prägnanter Kurzbeschreibungen und eine vollständige Werkliste. Zahlreiche Abbildungen verdeutlichen das breite, kraftvolle Schaffen Podreccas, und mittels einer Auswahl seiner aussagekräftigen Skizzen werden die Entwurfsgedanken transparent.