Publikation

Spuren des Terrors
Stätten nationalsozialistischer Gewaltherrschaft in Berlin
Spuren des Terrors
Herausgeber:in: Markus Sebastian Braun
ISBN: 3935455100
Beiträge von: Wolfgang Benz, Vorwort von Paul Spiegel
Sprache: Deutsch / Englisch
Publikationsdatum: 2002
Umfang: 108 S., 150 Duotone-Abbildungen
Format: gebunden, 27 x 27 cm
„Der deutsche Sonderweg, der durch Hitler und die Folgen bestimmt ist, macht die Frage nach dem nationalen Gedächtnis in Deutschland ebenso unerquicklich wie notwendig.“ Aleida Assmann

Immer wieder kam es im Verlauf der Geschichte zur Indienstnahme von Gebäuden, Plätzen und Stadträumen durch die Politik. Gleichzeitig sind Orte, die durch die Politik in Beschlag genommen werden, einem permanenten Wahrnehmungswandel unterzogen.
Mit dem Band Spuren des Terrors soll der „Zerstörung der Vergangenheit“ (Eric Hobsbawm) im Hinblick auf die Zeit des nationalsozialistischen Terrors begegnet werden. Dabei geht es nicht zuletzt um den ambivalenten Umgang der deutschen Gesellschaft mit ihrem historischen Erbe.

Insgesamt versammelt der Band rund 35 Orte nationalsozialistischen Terrors. Hierzu zählen nicht nur Topografien der exekutiven Gewalt. Gleichermaßen werden Räume der Legislative, der so genannten ‚Schreibtischtäter', und des für das NS-Regime charakteristischen Propaganda-Apparates vorgeführt. Nicht zuletzt werden auch ‚wissenschaftliche' Einrichtungen als für den Terror konstitutive Institutionen erinnert. Die einzelnen Orte, die noch bis in die 1980er Jahre vielfach der historischen Ignoranz oder der bewussten ‚Neutralisierung' durch die junge Bundesrepublik weichen mussten, werden durch Archivabbildungen in Erinnerung gerufen und mit fotografischen Aufnahmen des gleichen Ortes bzw. der gleichen Perspektive von heute konfrontiert. Diese Zusammenschau über einen Zeitraum von 50 Jahren hinweg ermöglicht zweierlei: Sie weckt das Erinnern und sensibilisiert im Umgang mit Vergangenem.

Wissenschaftliche Beiträge, u. a. von Wolfgang Benz, geben Denkanstöße und erörtern aktuelle Fragestellungen der Forschung. Charakteristische O-Töne aus Reden, Parteibeschlüssen, Auszügen aus Propagandamitteilungen, Verordnungen der SS/Polizei etc. sowie ein kurzer redaktioneller Text informieren über die Geschichte und Bedeutung der jeweiligen städtischen Topografie.

Eine im Vorsatz gedruckte Karte ermöglicht es, entsprechende Orte auch in der heutigen Stadtstruktur wieder zu finden.

Hans Mommsen, Jahrgang 1930, war 1961 bis 1963 Referent am Institut für Zeitgeschichte in München und ab 1968 Professor für Neuere Geschichte in Bochum. Nach seiner Emeritierung 1996 wirkte er u.a. als Gastwissenschaftler am United States Holocaust Memorial Museum in Washington und ist Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht.

Wolfgang Benz, Jahrgang 1941, ist Mitgründer und Mitherausgeber der Dachauer Hefte und war von 1969 bis 1990 Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte in München. Seit 1990 arbeitet er als Professor an der Technischen Universität Berlin und ist Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung. Wolfgang Benz erhielt 1992 den Geschwister-Scholl-Preis.

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