Akteur
Nikolaus Eberstaller besuchte in Wien die Theresianische Akademie und das ORG Rainergasse. 1989 begann er ein Architekturstudium an der Technischen Universität Wien, das er 1994 abbrach, um sich als Grafikdesigner im burgenländischen Gols selbstständig zu machen. 1992 wurde er in den österreichischen Designerverband designaustria aufgenommen. 1999 begann er nach dem frühen Tod seines Vaters Erich Eberstaller (Architekt, *1940 in Salzburg) seine Laufbahn als bildender Künstler. Thematisch widmet er sich der Unterfläche und deren Konflikt mit dem oberflächlich wahrnehmbaren sowie der Bipolarität der Dinge mit mehreren Sichtweisen (Battlefield Love Memorial, HONEY-Home Made Money). Zu seinen frühen Mentoren zählten der ehemalige Wiener Aktionist und Professor der Meisterklasse der Wiener Akademie, Adolf Frohner, der österreichische Kunstsammler Peter Infeld (Sammlung Infeld) sowie der Kunsthändler Thomas Gamperl, dem Eberstaller 2003 auf dessen Schloss Krasków in Polen begegnete – im selben Jahr erhielt der Künstler ein Stipendium der Kunststiftung Fundacja Forum Krasków. 2011 begann die Zusammenarbeit mit der Berliner Agentin Nicole Loeser (Whiteconcepts) – neben einer Vielzahl an Ausstellungen begann die Arbeit an dem Projekt Battlefield Love Memorial – ein aus Beton gegossenes, lebensgroßes Schlachtfeld, das den Schriftzug LOVE formt und zu dessen Zerstörung die Besucher aktiv aufgerufen werden sollten, um aus der Kriegsszene ein humanitäres Signal zu formen. Die Performance zum Projektstart fand 2015 auf Einladung des Berliner Kulturstaatssekretärs Tim Renner vor der Ruine des Anhalter Bahnhofes in Berlin statt. Die Stadt Breslau lud den Künstler offiziell ein, die großflächige Installation auf einer Freifläche vor der Kunstuniversität zu zeigen, die Realisation scheiterte jedoch an der Finanzierung und wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. 2015 wurde auch Eberstallers literarisches Erstlingswerk, der Roman Wut im Verlag BU&BU veröffentlicht. 2012 entwarf Eberstaller mit der Performancekünstlerin Marie Cochon mit einem geldfressenden, plastinierten Hausschwein eine Kunstfigur, die für weltweites Presseecho sorgte, als er und seine damalige Frau Barbara Wendelin die Performance Marie Cochons 1. Wiener Stadtwanderung quer durch die Wiener Innenstadt absolvierten. Das von ihr verzehrte, vom Künstler entworfene Honey-Home Made Money machte den Berliner Geldkunstsammler Stefan Haupt auf Eberstallers Arbeit aufmerksam. In der Folge wurden Werke aus Eberstallers Geldserie von der Sammlung Haupt angekauft. Achim Gnann (Kurator, Wiener Albertina) und Alexa Küter (Kuratorin, Bode-Museum Berlin) analysieren die komplex gestaltete Währung in Essays. Beteiligungen an den Ausstellungen der Sammlung Haupt führten schließlich 2016 zu der Einladung des Bode-Museums (Berliner Museumsinsel), neben Honey-Home Made Money im Münzkabinett Marie Cochon in einer eigens dafür entworfenen, stählernen Einhausung im Großen Kuppelsaal im Rahmen der Ausstellung Muse macht Moneten zu zeigen. Das Museum beauftragt Eberstaller mit der Gestaltung der Bode-Edition, die neben Bode-Honey Illustrationen Epic Fail zu den sieben Todsünden als Giclée-Prints zeigt. Für Bode-Honey wurde erstmals Eberstallers Schriftentwurf Piroska verwendet
2017 schuf Eberstaller seine „Geldwelt“ – ein aus Geldscheinen collagierter großer Globus, der sich in die falsche Richtung dreht. 2018 entstanden weitere Schwerpunktarbeiten zum Thema Geld und Gier. Die Berliner Reinbeckhallen zeigten erstmals die Skulptur „Geldmensch“. Unter dem Titel „Eberstaller begeht eine Straftat“ verschenkte er in Rotgold gegossene, gefälschte Eurocentmünzen, um mit dem Publikum über die Begriffe „wertvoll“ und „teuer“ zu reflektieren.
Mitgliedschaften
designaustria
Publikationen
Alexa Küter, Bernhard Weisser (Hrsg.): Kunst prägt Geld – Muse, Macht, Moneten. Eine Ausstellung des Münzkabinetts mit Leihgabe der Sammlung Haupt „Dreißig Silberlinge – Kunst und Geld“. (= Münzkabinett Berlin. Das Kabinett, Band 16), Battenberg, Regenstauf 2016, ISBN 978-3-86646-137-6.
Hermann Büchner und Tina Sauerländer (Hrsg.): Sammlung Haupt, Dreißig Silberlinge – Kunst und Geld. Braus, Berlin 2013, ISBN 978-3-86228-086-5.
Nikolaus Eberstaller: Wut. BU&BU Verlag, Neusiedl am See 2015, ISBN 978-3-9504012-0-2
Auszeichnungen
2019:
A‘Design Award Winner Iron (IT)
2017:
2 Red Dot Awards, Berlin (DE), 2 Nominations for the German Design Award (DE)
2012:
Finalist with Best Performance (Marie Cochon) – LICC London International Creative Competition (GB), Honorable Mention LICC (Honey-Home Made Money/ Series Krasków I) – LICC London InternationalCreative Competition (GB)
2011:
Finalist (We come from shopping we are not satisfied we go to buy more we don’t mind), Charlatan Ink Art Prize, New York (US), 2 Red Dot Awards, Berlin (DE), 2 Nominations for the Germand Design Award (DE)
2010:
Shortlist (Battlefield/Collectors Edition) – LICC London International Creative Competition (GB), 2 International Golden Label Awards (AT)
2007:
2 Golden Drum Awards, 2 The Cup Awards, Portorož (SLO), EULDA European Logodesign Award
2003-06:
Art Scholarship der Krasków Art Foundation, Marcinowice (PL)
Ausstellungen, Vorträge
Ausstellungen/Performances
AUSTELLUNGEN
2019-20: Künstlergeld aus der Sammlung Haupt: Verein der deutschen Bürgschaftsbanken/Berlin (D)
2018: Kunst prägt Geld: Burg Hasegg/Münze Hall (AT)
2017: Dreißig Silberlinge: Sammlung Haupt im Mannheimer Kunstverein (DE)
2017: Werke der Sammlung Haupt in der Filiale der Merkur Bank Plauen (DE)
Performance „Battlefield Love“ auf Einladung des deutschen Kulturstaatssekretärs Tim Renner,
vor der Ruine des Anhalter Bahnhofs, Berlin 2015. In Kooperation mit Whiteconcepts.
2016-17: Muse macht Moneten: Bode Museum Berlin (DE)
2016: SDZ Legal in Breslau (PL)
2015: Battlefield Love Memorial: Whiteconcepts, Berlin, (DE)
2014: Divided and Reunified: A38, Budapest (HU)
2014: The Inner Wealth: Konferenz der Visionäre, Berlin (DE)
2014: Just Fair: Whiteconcepts, Berlin (DE)
2013: Money, Money, Money: Sammlung Haupt im Kunstforum Halle (DE)
2013: Die Sammlung Haupt: Verband Deutscher Bürgschaftsbanken, Berlin (DE)
2013: Alles wird gut: Galerie Whiteconcepts, Berlin (DE)
2012: Dreißig Silberlinge: Kunst und Geld – Sammlung Haupt: Altmärkisches Museum Stendal (DE)
2012: Der Goldene Käfig – The Golden Cage: Kunstbüro, Berlin (DE)
2012: Das Glück ist ein Vogerl: Wiener Summerstage/Pavillon am Wasser, Vienna (AT)
2011: Dreißig Silberlinge: Kunst und Geld – Sammlung Haupt: Halle am Wasser, Kunst-Campus Berlin
am Hamburger Bahnhof, Berlin (DE)
Kunstmesse Preview Berlin (DE)
2011: Galerie Whiteconcepts, Berlin (DE)
2011: The end of the dream: Whiteconcepts u. micamoca in der Alten Tresorfabrik, Berlin (DE)
2011: Stiftung Forum Krasków: Marcinowice (PL)
2011: Charlatan Ink Collective: New York City (USA)
2010: Getsix: Wrocław/Breslau (PL)
2010: Galerie im Alten Wienerturm: Bruck/Leitha (AT)
2009: SZDP Wrocław/Breslau (PL)
2008: Herzog am Hafen: Berlin (DE)
2007: Art International Zurich: Zürich (CH)
2005: Galerie Bettfedernfabrik: Oberwaltersdorf (A)
2006:: ISAF World Sailing Games (AT)
2005: Galerie Eberstaller, Gols, gemeinsam mit Adolf Frohner (AT)
2004: Österr. Kulturinstitut des österr. Generalkonsulates in Krakau (PL)
2003: Stiftung Forum Schloss Krasków: Marcinowice (PL)
2003: Kollegium Ost: Jennersdorf (AT)
2001: Kunststiftung Sammlung Infeld: Halbturn, (AT)
PERFORMANCES
2015
Battlefield Love: Whiteconcepts, Anhalter Bahnhof, Berlin, (D)
2014
Marie Cochon im Spiegelmayerhaus
2013
Marie Cochons 2. Stadtwanderung: Berlin, (D)
2012
Aschekreis: The end of the dream, Whiteconcepts u. micamoca in der Alten Tresorfabrik, Berlin (D). Marie Cochons 1. Stadtwanderung: Wien, (A)
2011
Beekeeper (Honey Home Made Money), Stiftung Forum Krasków, Schloss Krasków (PL) Begging for the better (Please help to transform): Sending 1 Mio. Honey to a Millionaire (A)
2017
Die Versteigerung der Welt, Mannheimer Kunstverein, (D)
2018
Eberstaller begeht eine Straftat, Reinbeckhallen Berlin, (D)
Ansprechpartner:in für die Projektdaten: nextroom
Kontakt
Obere Hauptstraße 447122 Gols
Österreich
Tel +43 664 1013375