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Graz (A)
Von der Mur bis Manhattan
Büros in drei Städten, Bauten von S bis XL: Die Architektinnen mit dem affirmativen Namen „yes“ lassen sich in keine Schublade stecken
19. Oktober 2011 - Maik Novotny
Die Zeit, als sich die Architektinnen Ruth Berktold und Marion Wicher beim Studium an der Columbia University in New York kennenlernten, liegt schon länger zurück. Seit 2002 sind sie in Graz und München tätig. Ein kleines Büro am Broadway leisten sich die beiden allerdings immer noch - aus Sentimentalität, und weil man die Tür zu den USA nicht ganz zustoßen will. An diesen drei Orten firmieren die beiden unter dem freundlichen Namen „yes architecture“. Denn: „,Yes!' ist der Ausruf in diesen euphorischen Momenten, wenn bei einem Projekt der Knoten aufgeht.“
Von Konferenzzentrum bis Einfamilienhaus
Nicht nur verschiedene Orte, auch unterschiedlichste Bauaufgaben prägen die Arbeit der affirmativen Architektinnen: Vom 120-Millionen-Mammutprojekt des UN-Konferenzzentrums in Bonn bis zum „Haus D“ für eine sechsköpfige Familie in der Steiermark. Letzteres ist zu 100 Prozent biologisch abbaubar: mit Hanf gedämmt, mit Lehm verputzt und - ganz amerikanisch - mit Zedernschindeln verkleidet. Damit schaffte es das Haus sowohl in eine Reihe schicker Publikationen als auch auf die Nominierungsliste des Steirischen Holzbaupreises.
Österreicher sind experimentierfreudiger
Anfangs gingen für die gemeinsame Arbeit noch etliche Autobahnkilometer drauf, heute teilen sich die beiden die Projekte auf. „Inzwischen verstehen wir uns blind“, sagt Marion Wicher. Offenen Auges dagegen sehen sie die Unterschiede zwischen den beiden Ländern: „In Österreich ist man experimentierfreudiger, da kann's auch mal etwas schludrig sein, wenn das Konzept stimmt. Die Deutschen sind perfektionistischer, wertkonservativer.“
Missen möchten Berktold und Wicher die binationale Erfahrung auf keinen Fall: „Das Arbeiten in mehreren Ländern ist eine echte Bereicherung. Man geht die Dinge leichter an, fühlt sich nicht so leicht persönlich angegriffen.“
Von Konferenzzentrum bis Einfamilienhaus
Nicht nur verschiedene Orte, auch unterschiedlichste Bauaufgaben prägen die Arbeit der affirmativen Architektinnen: Vom 120-Millionen-Mammutprojekt des UN-Konferenzzentrums in Bonn bis zum „Haus D“ für eine sechsköpfige Familie in der Steiermark. Letzteres ist zu 100 Prozent biologisch abbaubar: mit Hanf gedämmt, mit Lehm verputzt und - ganz amerikanisch - mit Zedernschindeln verkleidet. Damit schaffte es das Haus sowohl in eine Reihe schicker Publikationen als auch auf die Nominierungsliste des Steirischen Holzbaupreises.
Österreicher sind experimentierfreudiger
Anfangs gingen für die gemeinsame Arbeit noch etliche Autobahnkilometer drauf, heute teilen sich die beiden die Projekte auf. „Inzwischen verstehen wir uns blind“, sagt Marion Wicher. Offenen Auges dagegen sehen sie die Unterschiede zwischen den beiden Ländern: „In Österreich ist man experimentierfreudiger, da kann's auch mal etwas schludrig sein, wenn das Konzept stimmt. Die Deutschen sind perfektionistischer, wertkonservativer.“
Missen möchten Berktold und Wicher die binationale Erfahrung auf keinen Fall: „Das Arbeiten in mehreren Ländern ist eine echte Bereicherung. Man geht die Dinge leichter an, fühlt sich nicht so leicht persönlich angegriffen.“
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