Akteur

Friedrich Achleitner
* 1930 Schalchen, Oberösterreich 2019 Wien

1950-53 Studium der Architektur und Diplom an der Meisterschule Clemens Holzmeister an der Akademie der bildenden Künste in Wien, ab 1953 arbeitete A. als freischaffender Architekt in Arbeitsgemeinschaft mit Johann Georg Gsteu. Wichtigste Arbeit dieser Zeit ist die Modernisierung der Rosenkranz-Kirche in Wien.

1958 beendet A. seine Tätigkeit als Architekt und wird freier Schriftsteller. Als Mitglied der legendären „wiener gruppe“ (Konrad Bayer, Gerhard Rühm, Oswald Wiener) schreibt er Dialektgedichte und konkrete Poesie und wirkt an Aufführungen des „literarischen cabarets“ mit. 1961 beginnt A. zunächst bei der „Abendzeitung“ und ab 1962 bei der Tageszeitung „Die Presse“ als Architekturkritiker. Bis 1972 begründen die regelmäßigen Architekturkritiken von A. eine neue Qualität der Reflexion der Architektur in Österreich. 1963-83 folgt die Lehrtätigkeit an der Akademie der bildenden Künste Wien über „Geschichte der Baukonstruktion“. Ab 1983 wird A Vorstand der Lehrkanzel für „Geschichte und Theorie der Architektur“ an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien.

Seit 1965 arbeitet A. an einem „Führer zur Österreichischen Architektur im 20. Jahrhundert“, der seit 1980 in Einzelbänden erscheint. Diese weltweit einzigartige Arbeit ist das Ergebnis konsequenter Primärforschung, beruhend auf der Auswertung sämtlicher vorhandener archivalischer Quellen, der persönlichen authentischen Besichtigung aller Bauten, und deren sprachlich architekturkritischen Bewertung. Hier gelingt A. eine einzigartige Verbindung von historischer Kompetenz und sprachlicher Analyse, die Verbindung von Architektur und Literatur auf höchstem Niveau. A erhielt für seine Arbeit zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Publikationen

1959 hosn rosn baa, Dialektgedichte mit H.C.Artmann und Gerhard Rühm, Wien
1960 schwer schwarz, konkrete poesie, eugen gomringer press, Frauenfeld
1967 die wiener gruppe, Herg. von Gerhard Rühm, mit H.C.Artmann, Konrad Bayer, Gerhard Rühm, Oswal Wiener, Hamburg
1968 Lois Welzenbacher. Monographie, mit Ottokar Uhl, Salzburg.
1970 prosa, konstellationen, montagen, dialektgedichte, studien, Hamburg
1973 quadratroman, Darmstadt
1975 WOHNEN ETCETERA, München
1977 Die WARE Landschaft, (Hrsg.), Salzburg
1980 friedrich achleitner + gerhard rühm. super rekord 50 + 50, Linz
1986 Nieder mit Fischer von Erlach, (Architekturkritik) Salzburg
1987 Aufforderung zum Vertrauen, (Architekturkritik) Salzburg
1991 KAAS (Dialektgedichte), Salzburg
1994 Die rückwärtsgewandte Utopie: Motor des Fortschritts in der Wiener Architektur, Wien
1995 Die Plotteggs kommen, Wien
1995 quadratroman, Neuauflage Salzburg
1996 Wiener Architektur, Wien
1997 Die Plotteggs kommen. Ein Bericht. Sonderzahl, Wien
1997 Region, ein Konstrukt? Regionalismus, eine Pleite? Birkhäuser, Basel, Boston und Berlin
2003 einschlafgeschichten. Zsolnay, Wien
2004 wiener linien. Zsolnay, Wien
2006 und oder oder und. Zsolnay, Wien
2009 der springende punkt. Zsolnay, Wien

1980 Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band I: Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg
1983 Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band II. Kärnten, Steiermark, Burgenland
1990 Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band III/1: Wien, 1.–12. Bezirk
1995 Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band III/2: Wien, 13.–18. Bezirk
2010 Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band III/3: Wien, 19.–23. Bezirk

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Friedrich Achleitner, Pressebild: Lukas Beck © Paul Zsolnay Verlag