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Gernot Hertl – reichhaltig
26. Januar 2021 - Martina Pfeifer Steiner
„Die Reichhaltigkeit in der Architektur hat sehr viel mit meiner Motivation zu tun: Die Schönheit an sich, die Freude machen kann, Geborgenheit, die Architektur schaffen kann, die Sinnlichkeit, auf allen Ebenen – das sind Themen, die mich selbst überhaupt zur Architektur gebracht haben. Im täglichen Leben, aber vor allem in der Arbeit funktioniert es im Büro tatsächlich so, dass wir uns schon in der Entwurfsphase viele Sinnlichkeitsfragen stellen. Es ist ein Sammeln von Metaphern und ein Wieder-erinnern an Stimmungen in Raumsituationen. Wir glauben, dass wenn man sich auf solche Qualitäten einlässt, anzunehmen ist, dass Atmosphäre damit auch vermittelt und spürbar wird. Dieser hypothetische Ansatz ist in unserer täglichen Arbeit Prozess. Wir haben so etwas Ähnliches wie ein bürointernes Vokabular entwickelt, um atmosphärische Prinzipien im Entwurf einzubauen und um neben dem Verstehen und Einbringen funktionaler Logik auch mit Herleitung von Stimmungen Räume zu verändern.
Ich denke, dass diese Form von Reichhaltigkeit tatsächlich gesellschaftlich sehr relevant ist. Letztendlich können Archäologen frühere politische Systeme und Gesellschaften hauptsächlich am Baulichen festmachen. Es muss nicht jedes Haus laut schreien, was es denkt. Aber ich halte es für wichtig, dass wir als Gesellschaft mit Schönheit und mit Wertigkeit nicht nur abbilden wie unsere Häuser, unser gesamtes gebautes Umfeld sind, sondern wie wir sein wollen.“
Gernot Hertl, geb. 1971, Steyr. Seit Beginn prägt die Auseinandersetzung mit der vom Raum definierten Atmosphäre den Entwurfsalltag bei Hertl.Architekten. Diskutiert wird im Büro immer über alle laufenden Projekte gleichzeitig, weil Qualitäten grundsätzlich für jede Aufgabe zutreffen. Da kann es auch vorkommen, dass mit Themen des einen Projekts, ein anderes neu gedacht wird.
Ich denke, dass diese Form von Reichhaltigkeit tatsächlich gesellschaftlich sehr relevant ist. Letztendlich können Archäologen frühere politische Systeme und Gesellschaften hauptsächlich am Baulichen festmachen. Es muss nicht jedes Haus laut schreien, was es denkt. Aber ich halte es für wichtig, dass wir als Gesellschaft mit Schönheit und mit Wertigkeit nicht nur abbilden wie unsere Häuser, unser gesamtes gebautes Umfeld sind, sondern wie wir sein wollen.“
Gernot Hertl, geb. 1971, Steyr. Seit Beginn prägt die Auseinandersetzung mit der vom Raum definierten Atmosphäre den Entwurfsalltag bei Hertl.Architekten. Diskutiert wird im Büro immer über alle laufenden Projekte gleichzeitig, weil Qualitäten grundsätzlich für jede Aufgabe zutreffen. Da kann es auch vorkommen, dass mit Themen des einen Projekts, ein anderes neu gedacht wird.
beständig – reichhaltig – wegweisend, das sind die Impulswörter der dritten Staffel bei »nextroom fragt«. Wie reagieren die auf nextroom vertretenen Architekturschaffenden darauf? Martina Pfeifer Steiner holt die Statements ein.
Bauwerke