„Steirische Schafnasen“, „Hauszwetschken“ und die „Gräfin von Paris“ säumen den Weg in den Kindergarten - eine Streuobstwiese mit seltenen Sorten ersetzt strassenseitig den Zaun, heftigem Bewegungsdrang wird draussen wie drinnen möglichst freien Lauf gelassen, das Leben ist (noch) das reinste Kinderspiel.

Ein zwischen Ringstrasse und Waldrand gesetzter, zum Garten hin aufgefächerter Bausatz aus vorgefertigten Holzelementen spielt auf dezente Weise mit der Vielfalt der Sinne. Spielsteinen gleich sind die Räume verschiedener Nutzung um eine grosszügige Erschließung gruppiert: das Haus der Tanten (der Pädagog:innen), die Häuser der Kinder, das Haus der Bewegung. Mehrere Ausgänge ins Freie setzen zwischen den einzelnen Raumgruppen eine lockere Zäsur, und scheinbar zufällig angeordnete Fenster ermöglichen den Kindern in verschiedensten Spiel- und Blicksituationen den Kontakt zum Freiraum.

Geheimnisvolle Refugien in den Gruppenräumen werden über Sambatreppen erklommen, „charaktervolle“ Materialien wie Holz, Beton, Kautschuk, Linoleum, Latex und Glas appellieren an den Tast-, Geruchs- und Gesichtssinn der Kinder. Heterogenität und scheinbarer Zufall sind zu einer Struktur gefügt, die Klarheit anstrebt und in der die Lust am Spiel spürbar bleibt. (Text: Gabriele Kaiser)