Bauwerk

LKW Terminal Erweiterung
MARTERERMOOSMANN - Wels (A) - 2001
LKW Terminal Erweiterung, Foto: Manfred Seidl
LKW Terminal Erweiterung, Foto: Manfred Seidl
14. September 2003 - Az W
Vor der sichtlichen Auffrischung muss der Bestand, eine Industriehalle mit grauen Trapezblechen und ein angrenzendes zweigeschossiges Bürogebäude, wohl ein eher tristes Bild geboten haben. Im Laufe der Zeit konnten weder Hallenkapazität noch Verkehrslogistik befriedigen, und gewisse bauliche Verschleißerscheinungen im Bürotrakt ließen eine Generalsanierung immer dringlicher erscheinen. Der Auftrag an die Architekten war daher so umfassend wie strikt: die bestehende Umschlaghalle sollte (in formaler Anlehnung an die alte) um ca. 2.400 m² erweitert werden, die Verkehrsflächen restrukturiert bzw. neu angelegt, die Parkplätze erweitert sowie das Bürogebäude zur Gänze saniert werden. Dies alles in einer Bauzeit von nur drei Monaten und ohne den laufenden LKW-Betrieb zu beeinträchtigen.

Ein beherzter Griff in den Farbtopf schuf Abhilfe gegen das ursprüngliche Grau in Grau der Anlage und prägte die Corporate Identity der Firma mit signalhafter Blau-Gelb-Komplementarität völlig neu. Gelb als Grundfarbe in Wand und Decken, Blau als Akzentfarbe etwa in der verglasten Eingangszone, im Innenbereich der Fahrerzuweisung sowie in der grossflächigen stirnseitigen Hallenverglasung verleihen dem Industriebau sein neues, weithin sichtbares Erscheinungsbild.

Das Leitsystem des LKW-Verkehrs besteht aus grossen gelben Bodenpunkten, übergrosse Bodenbeschriftungen markieren Anmelde- und Anhaltepositionen der Fahrer und regeln die Zuweisung zu den einzelnen Verladerampen. Eine gelbe, entlang der Grundgrenze verlaufende Sicht- und Lärmschutzwand zum Wohle der Anrainer schirmt die Verladetätigkeit nach aussen ab, ein aufgeständerter verglaster Fahrercontainer dient als Aussichtspunkt zu den Verladerampen.

In der in den Aussenumrissen vorgegebenen Halle sorgen Lichtbänder für gezielte Ausleuchtung des Raums, durch die unterspannte Konstruktion erscheinen die Holzträger leicht und fragil. (Da die gemeinsam mit Vasko & Partner entwickelte Stahlkonstruktion aus gebogenen Rundrohren in der kurzen Zeitspanne nicht zu realisieren war, musste auf heimische Werkstoffe der Trägerherstellung zurückgegriffen werden.)

Das neue Erscheinungsbild des LKW Terminals hat seine identitätsstifende Wirkung auch betriebsintern nicht verfehlt: seit dem Umbau pflegen die Lagerarbeiter ihren Dienst in gelben Arbeitsanzügen zu verrichten. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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