In den Kanälen des Sporthafens von Fussach ist ein metallisches Bootshaus vor Anker gegangen, das sich mit Satteldach und Ausrichtung bescheiden in die improvisiert bebaute Zeile einfügt und doch eigenwillig aus ihr herausglitzert.

Unter der geschlossenen, aleatorisch genieteten Haut aus Aluminiumtafeln befindet sich eine Holzkonstruktion, die auf einer Betonstützmauer an der Wasserkante sitzt, die bündig mit dem Bootsgaragentor schließt, das nahezu die gesamte Fassadenbreite des zweigeschossigen Hauses einnimmt.

Der Wohnbereich im Obergeschoss ist kanal- und gassenseitig durch grosse Glasflächen geöffnet, der kleine Vorsprung an der Westseite öffnet den Spalt des Treppenaufgangs, gliedert die Eingangs-Ecke und verleiht dem homogenen Alupanzer des Hauses Plastizität und Rhythmus. Im Inneren sorgen rohe OSB- bzw. Betonschalungsplatten sowie die schlichte und kompakte Möblierung für ein unprätenziöses Bootshausambiente mit überlegter Raumgliederung. Zwei grosse Dachklappen lassen sich, etwa um ein ungestörtes Sonnenbad oder den Ausblick auf den Bodensee zu geniessen, hydraulisch öffnen. Eine Garage zu Wasser, die nicht nur ein Boot einhaust, sondern in der es sich auch sichtlich gut leben lässt. (Text: Gabriele Kaiser, 02.05.2002)