Bauwerk
Keck's Feine Kost
Franziska Ullmann - Wien (A) - 1997
Das Futteral für die feine Kost
Architektin Franziska Ullman plant ein besonderes Lebensmittelgeschäft
25. September 1997 - Gert Walden
Die kalten Neonlichter der internationalen Schnellfutterversorger glänzen mittlerweile unbarmherzig auch im historischen Ambiente der Inneren Stadt, doch der regionale kulinarisch-architektonische Widerstand regt sich.
In der Herrengasse 15 wird am 30. September „Kecks Feine Kost“ des PR-Agenturbesitzers Edi Keck eröffnet - ein Geschäft, das als Nahversorger den Speiseplan der hungernden Werktätigen bereichern wird. Hier gibt es dann auf 92 Quadratmeter Lebensmittel zum Mitnehmen oder den klassischen Stehimbiß auf hohem Niveau. Die Qualität des Angebots entspricht jener der Architektur. Franziska Ullmann, die schon das Café in der Gloriette konzipiert hat, übt sich wieder in der schwierigen und auch sehr Wienerischen Kunst, ein Futteral für ein rudimentär vorhandenes Ambiente zu schaffen. Die Kunden werden das Geschäft über ein Portal betreten, wo eine eingelassenen Vitrine die Tragstruktur sichtbar macht und die Rundbogenfenster wieder an den historischen Bestand erinnern. In Inneren folgen ein querliegender Verkaufsraum und zwei Räume in der Tiefe des Hauses für Warenpräsentation, Stehimbißtische und Lagerung. Die Innenarchitektur nobilitiert diese Funktionsfolge. Die Mauern sind ganz in dunklem Rot gehalten, sodaß die Regale aus hellem Birkensperrholz und Plexiglas, die Pulte aus Nirosta und Strukturglas kostbar aufleuchten können.
Doch Dunkelheit allein soll nicht den Raumeindruck dominieren. Eine Stahlwand mit Mattglasscheiben im abschließenden Raum läßt das Licht vom Innenhof durchschimmern, womit die Eindimensionalität der Raumhülle relativiert wird.
In der Herrengasse 15 wird am 30. September „Kecks Feine Kost“ des PR-Agenturbesitzers Edi Keck eröffnet - ein Geschäft, das als Nahversorger den Speiseplan der hungernden Werktätigen bereichern wird. Hier gibt es dann auf 92 Quadratmeter Lebensmittel zum Mitnehmen oder den klassischen Stehimbiß auf hohem Niveau. Die Qualität des Angebots entspricht jener der Architektur. Franziska Ullmann, die schon das Café in der Gloriette konzipiert hat, übt sich wieder in der schwierigen und auch sehr Wienerischen Kunst, ein Futteral für ein rudimentär vorhandenes Ambiente zu schaffen. Die Kunden werden das Geschäft über ein Portal betreten, wo eine eingelassenen Vitrine die Tragstruktur sichtbar macht und die Rundbogenfenster wieder an den historischen Bestand erinnern. In Inneren folgen ein querliegender Verkaufsraum und zwei Räume in der Tiefe des Hauses für Warenpräsentation, Stehimbißtische und Lagerung. Die Innenarchitektur nobilitiert diese Funktionsfolge. Die Mauern sind ganz in dunklem Rot gehalten, sodaß die Regale aus hellem Birkensperrholz und Plexiglas, die Pulte aus Nirosta und Strukturglas kostbar aufleuchten können.
Doch Dunkelheit allein soll nicht den Raumeindruck dominieren. Eine Stahlwand mit Mattglasscheiben im abschließenden Raum läßt das Licht vom Innenhof durchschimmern, womit die Eindimensionalität der Raumhülle relativiert wird.
Für den Beitrag verantwortlich: Der Standard
Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroom