Bauwerk
Kinderhaus Braike
Roland Gnaiger, Gerhard Gruber - Bregenz (A) - 2001
28. November 2002 - Az W
Der Bregenzer Ortsteil „Braike“ ist vorstadttypisch mit Gewerbe- und Wohnbauten unterschiedlichen Masstabs durchsetzt, eine laue und freundliche Mischung, die auch den Bauplatz des kommunalen, fünfgruppigen Kindergartens prägt: im Norden liegt ein Campingplatz mit Pferdekoppel, im Westen und Süden bilden dreigeschossige Wohnbauten aus den 1990er Jahren den städtebaulichen Bezugspunkt. Der Heterogenität des Umfelds wirkten Gnaiger & Gruber mit einer reihenhausartigen Bebauung entgegen, die in ihrer klaren Geometrie höchste „freiräumende“ Wirkung erzielt.
Wegen der relativen Kleinheit des Grundstücks (2.300 m²) und der nötigen Dichte war die Zweigeschossigkeit der Bebauung gewissermassen vorprogrammiert.
Aber da der L-förmige Baukörper in die Nordwestecke des Baugrunds gerückt ist, war es möglich, nach Süden einen grossräumigen (Spiel)Platz zu öffnen, der das Herz des Ensembles bildet. Eine Pergola und die ostseitige Mauer begrenzen den bekiesten Hof, in dessen Zentrum ein mächtiger Ahornbaum thront. Nicht nur Pergola und Hof bieten sich zum Aufenthalt im Freien an, auch das Dach des Mehrzwecksaals, (der zudem gesondert erschlossen ist) sowie die Terrassen vor den Gruppenräumen im Obergeschoss stehen den Kindern als Freiräume unterschiedlicher Atmosphäre zur Verfügung. Im Erdgeschoss sind eine der fünf Gruppen sowie die Küche und die Verwaltungsräume im lockeren Gefüge angeordnet, während im Obergeschoss in einer homogenen Sequenz die vier Gruppenräume folgen, die jeweils über eigene Garderoben und gemütliche Diwankojen verfügen. Sowohl in der städtebaulichen Raumbildung als auch in der internen Organisation strahlt das Kinderhaus so etwa wie grossmütige Ruhe aus, die wohl Personen aller Altersstufen unmittelbar anspricht.
Im Wissen, dass Architektur für Kinder eine elementare Erfahrung ist, die an sämtliche Sinne apelliert, haben die Architekten bei der Wahl und Verarbeitung der Materialien (Holz, Sichtbeton) besonders auf optische und haptische Qualitäten der Oberflächen geachtet. Eine gedankliche Vertiefung in die Bauaufgabe, die nicht unbelohnt blieb - das Kinderhaus wurde folgerichtig mit dem Bauherrenpreis 2002 ausgezeichnet. (Text: Gabriele Kaiser)
Wegen der relativen Kleinheit des Grundstücks (2.300 m²) und der nötigen Dichte war die Zweigeschossigkeit der Bebauung gewissermassen vorprogrammiert.
Aber da der L-förmige Baukörper in die Nordwestecke des Baugrunds gerückt ist, war es möglich, nach Süden einen grossräumigen (Spiel)Platz zu öffnen, der das Herz des Ensembles bildet. Eine Pergola und die ostseitige Mauer begrenzen den bekiesten Hof, in dessen Zentrum ein mächtiger Ahornbaum thront. Nicht nur Pergola und Hof bieten sich zum Aufenthalt im Freien an, auch das Dach des Mehrzwecksaals, (der zudem gesondert erschlossen ist) sowie die Terrassen vor den Gruppenräumen im Obergeschoss stehen den Kindern als Freiräume unterschiedlicher Atmosphäre zur Verfügung. Im Erdgeschoss sind eine der fünf Gruppen sowie die Küche und die Verwaltungsräume im lockeren Gefüge angeordnet, während im Obergeschoss in einer homogenen Sequenz die vier Gruppenräume folgen, die jeweils über eigene Garderoben und gemütliche Diwankojen verfügen. Sowohl in der städtebaulichen Raumbildung als auch in der internen Organisation strahlt das Kinderhaus so etwa wie grossmütige Ruhe aus, die wohl Personen aller Altersstufen unmittelbar anspricht.
Im Wissen, dass Architektur für Kinder eine elementare Erfahrung ist, die an sämtliche Sinne apelliert, haben die Architekten bei der Wahl und Verarbeitung der Materialien (Holz, Sichtbeton) besonders auf optische und haptische Qualitäten der Oberflächen geachtet. Eine gedankliche Vertiefung in die Bauaufgabe, die nicht unbelohnt blieb - das Kinderhaus wurde folgerichtig mit dem Bauherrenpreis 2002 ausgezeichnet. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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