Der Ausbau von Haupt- und Hofhaus durch zwei unterschiedlich dimensionierte, konstruktionsgleiche Dachkuben (vorgefertigte Massivholzfertigteile) setzt in einen gewachsenen, vorwiegend mit ein- bis zweigeschossigen Mietshäusern bebauten Grazer Randbezirk einen selbstbewussten Kontrapunkt, der dem Nebeneinander zweier Hausgenerationen sichtlichen Ausdruck verleiht. Die Bestandwohnungen wurden umfassend saniert und grundrisslich adaptiert, die Holzelemente der Zubauten im Werk kreuzweise verleimt und per Autokran auf der Baustelle versetzt, sodass der Rohbau innerhalb eines einzigen Tages stand. Don't loose time... - denn immerhin galt es auch, die ausbaubedingte temporäre „Absiedelung“ der Hausbewohner möglichst kurz zu halten.

Strassenseitig blieb die Schräge des wiederhergestellten Satteldaches, dessen First nur vom Lichtband des neuen Galeriegeschosses überragt wird, erhalten, hofseitig setzt sich der vorspringende zweigeschossige „Überbau“ mit seiner glatten Aussenhaut aus dreischichtigen Massivholzplatten und den aussenbündigen Fenstern deutlich von der Putzfassade des Altbaus ab. Der korrespondierende Kubus des Hofhauses sorgt im Verbund mit der vertieften Holzterrasse für eine einfamilienhausähnliche Atmosphäre (wovon man sich übrigens auch auf der Website von Innocad in der Rubrik Userview ein ein deutliches Bild machen kann).

Der Wohnkomfort ist in allen 8 Einheiten des Hauses individuell durchgespielt, Generationskonflikte sind hier jedenfalls offensichtlich kein Thema. (Text: Gabriele Kaiser, 11.07.2002)