Bauwerk

Wohnhaus Hermanngasse
RLP Rüdiger Lainer + Partner, Rüdiger Lainer, Gertraud Gertraud Auer - Borea D´Olmo - Wien (A) - 1990
Wohnhaus Hermanngasse, Foto: Margherita Spiluttini
Wohnhaus Hermanngasse, Foto: Margherita Spiluttini

Eintrag anlässlich der Az W-Ausstellung „Ein Raum für Fünf. Zwanzig Architekturjahre“

28. August 2015 - Az W
Die alten Mauern, die als solche ihre eigene Geschichte erzählen, stehen den neuen glänzenden und perfekten Teilen gegenüber, die einer logischen und geometrischen Ordnung folgen. Es entsteht so eine Architektur, die vom klaren und harten Gegensatz zwischen Alt und Neu bestimmt wird, die deutlich und polemisch ist, die aber auch der Ironie, dem Vergnügen und dem Spiel nahesteht.

Grundsätzlich wurde versucht, in die vorhandene Bausubstanz nur geringfügig einzugreifen und abhängig vom Erhaltungszustand die bestehenden Bauteile in die Konzeption einzubeziehen. Die grundlegende Einschränkung - Enge und mangelnde Belichtung - wurde in Übereinstimmung mit dem Zustand der Substanz aufzulösen versucht, z.B. wurden beschädigte Decken entfernt und so Lichteinfall ermöglicht.

Das Dach des Hinterhauses wurde im desolaten Teil abgebrochen und durch ein Gründach ersetzt. Die neuen Teile sind als Implantate („gelandete Elemente“) konzipiert – Elemente, die aufgrund der Situierung, der Form, der Materialwahl die neue Nutzung darstellen. Die verwendeten, teilweise industriellen Materialien zeigen sich in ihrer Einfachheit als „arme“ Materialen, im Bauwerk nobilitiert durch ihre Kombination, Überlagerung, Gegenüberstellung. (Text: Gert Walden)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at