Bauwerk
Steg über Ausgrabungen
Max Pauly - Mitterretzbach (A) - 1999
Steg Heiligenstein
1. Dezember 2007 - ORTE
Ein prähistorisches Objekt, der über die Zeiten fast unscheinbar gewordene Schalenstein auf der flachen Hügelkuppe, und die Fundamente einer am selben Ort im 18. Jahrhundert erbauten und unter Josef II. auf obrigkeitliches Geheiß abgebrochenen Wallfahrtskirche bilden den Inhalt, der, gerahmt von der Halbellipse des schlanken Stegs, von diesem her, aus leicht erhöhter Position, überblickt werden kann. Anders als der herrisch zentrierende Kreis bleibt die Ellipse gerichtet und spannt zwischen den Brennpunkten ein Feld auf, eine besondere Zone definierend. Die künstlerisch-architektonische Interpretation ist einerseits zurückhaltend im Auftreten, andererseits bestimmt im gestalterischen Ausdruck. Gegen das sanft abfallende Gelände steigt das sichelförmige Bauwerk leicht an, im Bogenscheitel kulminierend und an Breite zunehmend. Dabei handelt es sich um eine vom konstruierten Sein abstrahierte, das Tragen sublimierende Platte, die auf schlanken Rundstützen balanciert, die ihrerseits dazu rechtwinkelig stehen, aber schräg im Boden fundiert sind. In der Wahrnehmung zählen sie zum bloß punktuell abgestellten Bauwerk, das sich im Gegensatz zum erdgebundenen Steinwerk aufschwingt und in der Luft eine Kante markiert, von der die Aussicht weit in die benachbarte Tschechische Republik reicht. Walter Zschokke
Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich
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Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Gemeinde Retzbach
Tragwerksplanung
Fotografie