Bauwerk

Guggenheim Salzburg
Hans Hollein - Salzburg (A) - 1998

Das Ende eines Kunstzentrums

Holleins Architektur im Mönchsberg soll nun doch Museum werden

5. Juli 2002 - Thomas Trenkler
Salzburg - Die Studie über die Nutzung des geplanten Museums im Mönchsberg (MiM), die Wilfried Seipel, Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums, im Auftrag der Stadt Salzburg erstellte, ist mehr oder weniger Makulatur. Denn Seipel hatte Anfang 2002 plädiert, Hans Holleins Architektur, ursprünglich als Filiale für den Guggenheim-Konzern vorgesehen, in ein „Kunst- und Ausstellungszentrum“ zu verwandeln.

Der Bund sieht sich aber, wie berichtet, außer Stande, Kunsthallen mitzufinanzieren. Und so kehren die Projektbetreiber nun zur hauptsächlichen Verwendung als Museum zurück. Das bedeutet, dass der Bau über eine permanente Sammlung, über Restaurierungswerkstätten und Depots verfügen muss.

Bei einem Gipfelgespräch vor wenigen Tagen zwischen Stadt und Land Salzburg wurde das Kunsthistorische Museum, Guggenheim und die Eremitage St. Petersburg gebeten, eine schriftliche Kooperationsvereinbarung bezüglich des MiM abzuschließen und rechtzeitig vor den Finanzierungsverhandlungen mit dem Bund vorzulegen. Diese sollen noch vor dem 30. August aufgenommen werden. Angepeilt wird eine Drittelfinanzierung. Zudem wurde die Stadt gebeten, eine Errichtergesellschaft zu gründen, um einen Ansprechpartner für ebendiese Verhandlungen zu haben.

Landeshauptmann Franz Schausberger (VP) betonte, nach wie vor an der Errichtung interessiert zu sein. Das Museum am Berg, das derzeit vom Land realisiert wird, sehe eine direkte Anknüpfung an das MiM vor, zudem seien bereits rund 18 Millionen Euro für den Bau vorgesehen.

Gegenüber Februar veränderten sich aber die Kosten entschieden: Waren die Projektbetreiber nach der von Hollein vorgenommenen Redimensionierung von 56 Millionen Euro für die Errichtung ausgegangen, ermittelten nun zwei externe Betriebsberater einen Bedarf von deren 69 Millionen. Auch der von Seipel ermittelten benötigten Subvention schenkte man keinen Glauben: Statt maximal 4,5 Millionen Euro jährlich dürfte der Bedarf bei 8,2 Millionen in den ersten Jahren liegen, danach bei 6,2 Millionen. Diese Zahlen erscheinen realistischer - einst hatte man jährliche Kosten von 12,3 Millionen errechnet.

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