Bauwerk

Flughafen Wien - Erweiterung
Itten+Brechbühl AG, Baumschlager Eberle Architekten - Schwechat (A)

Zwischenstand

Im Museum moderner Kunst präsentierte Dietmar Eberle den aktuellen Planungsstand zur Erweiterung des Flughafens Wien.

29. März 2002
„Der Flughafen Wien ist eine Schande. Weniger Luxus an der Oberfläche und mehr Tiefe und Sensibilität im Entwurf hätten Österreich eine Blamage ersparen können. (...) Ein Sprung im Gebäude nimmt zu guter Letzt schon vorweg, wohin diese Architektur gehört“.

Für eine Diskussion zur Erweiterung des so geschmähten Flughafens Wien zitierte das Az W im Vorjahr eine erboste Architekturkritikerin. Das soll jetzt anders werden.


Europäische Dimensionen

Während die Proteste der Flughafen-Anrainergemeinden gegen eine dritte Piste mittels Mediatoren bewältigt werden sollten, konnte zumindest die Frage zufriedenstellend geklärt werden, wie ein zentraleuropäischer Hub für 20 oder mehr Millionen Passagiere pro Jahr aussehen soll.


Sichel im Feld

Im November des Jahres 2000 erhielten Baumschlager/Eberle gemeinsam mit dem schweizerischen Architektenteam Itten/Brechbühl den Auftrag für die Erweiterung des Flughafens Wien. Die Gruppe setzte sich mit ihrem Projekt eines sichelförmigen Abfertigungsgebäudes durch. Der Entwurf bildet eine „städtebauliche und gestalterische Klammer zwischen vorhandenen und neuen Flughafengebäuden“, so die Begründung der Jury, die von Boris Podrecca geleitet wurde. Mit Teilen der Erweiterung wurde bereits begonnen, das Kernstück des Umbaus, der Terminal 3 wird allerdings erst 2004 begonnen werden.

Baumschlager/Eberle setzten sich zuletzt gegen die Wiener Architekten Frank und Hayde durch, die unter anderem den Universitätscampus im Alten AKH in Wien gestaltet haben. Der Neubau der jetzigen Terminalerweiterung in Richtung Nordost umfasst eine Brutto-Geschoßfläche von rund 180.000 Quadratmetern. Die Kosten des Projekts werden mit 472 Millionen Euro veranschlagt.


Kein Präjudiz

Angesichts der Anrainerproteste beeilte sich der Flughafen zu betonen, dass der Terminal nur auf jene Kapazität erweitert werde, die dem bisherigen Pistensystem entspreche. Es präjudiziere bis 2007 keinen weiteren Pistenausbau. Der Bau einer dritten Piste gilt nach bisherigen Flughafen-Angaben als notwendig, wenn der Flughafen die Passagierzahl von jährlich 20 Millionen überschreitet, was voraussichtlich nach 2010 geschehen wird.

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