Bauwerk

WHA Ziegelstraße
Adolph-Herbert Kelz, Hubert Soran - Graz (A) - 1995
WHA Ziegelstraße, Foto: Angelo Kaunat
WHA Ziegelstraße, Foto: Angelo Kaunat
12. Dezember 2015 - newroom
Die Wohnbauzeilen bekommen an den nach Norden oder Osten orientierten Außenwänden eine Zone, die die Architekten „das Primär“ nennen, eine ca. 180 Zentimeter tiefe „Wand“. Hier sind alle technischen Versorgungsleitungen und Abstellräume untergebracht, an dieser Seite liegen die Sanitärräume und wird das Essen zubereitet. Es gibt eben keine Wohnküche, sondern – die Frankfurter Küche nachgedacht – einen möglichst kleinen, kompakten Raum, der mittels Glasschiebetüren einem nicht eindeutig determinierten Allraum optisch und funktional zugeordnet ist. Dieser individuell verschieden nutzbare Raum liegt zwischen den weiteren Zimmern in der etwa dreimal so tiefen Zone nach Süden oder Westen.

An den Außenseiten ist diese Grundrisskonzeption in betont unterschiedlich gestalteten Fassaden fortgesetzt. Die Rückseiten der Zeilen haben hochliegende schmale Fenster, fast Schlitze, einzeln und in Streifen zusammengefasst. Diese zur kühlen Himmelsrichtung orientierten, eher geschlossenen Fassaden sind verputzt. Die zum Hof, zu den warmen Seiten orientierten Aufenthaltsräume haben große Öffnungen.

Die vier Zeilen unterschiedlicher Länge und Höhe sind um einen Wohnhof gruppiert und funktional-gestalterisch miteinander verflochten. Brückenverbindungen zwischen den Treppenhäusern überspringen die Gebäudeabstände im Nord-Osten und Süd-Osten. Gebäudedurchgänge im Erdgeschoß und betonierte Wegeverbindungen ordnen den Freiraum. Von der üblichen Vertikalen abweichend sind die Außenwände der Wohnseiten mit 3,84 Grad nach außen geneigt. (Text: Architekt)

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