Bauwerk
Haus in Mauer - Erweiterung
Architekturbüro Tomm Fichtner - Wien (A) - 1998
Einfühlsam erweitert
Unspektakulär, aber mit viel Feingefühl für die spezifische Situation hat Architekt Thomas Fichtner ein altes Vorstadthaus in Wien-Mauer erweitert.
7. Juni 2000 - Franziska Leeb
Der ehemalige Vorort Mauer im Südwesten Wiens vermittelt an einigen Ecken noch etwas von der ländlichen Atmosphäre eines Weinbauortes, verstädtert aber natürlich zusehends mit allen Konsequenzen, die dieser Prozess mit sich bringt. Partiell gibt es noch Idyllen, die den Stadtmenschen im Nu aufs Land versetzen. In solch einer Gegend steht auch das um das Jahr 1920 errichtete kleine Haus, das Thomas Fichtner für eine Familie erweitern und den Bedürfnissen der neuen Bewohner anpassen sollte.
Für den Entwurf galt dabei die Einbeziehung des schönen langgestreckten Gartens ebenso als wesentliche Voraussetzung wie das Bestreben, die Bauzeit für die komplette Sanierung und Erweiterung möglichst gering zu halten. Fichtner schlug daher einen Anbau in Leichtbauweise vor, der als Kombination von Veranda und Wintergarten als Vermittler zwischen dem Inneren und dem Garten fungiert. Die Holzriegelkonstruktion mit an der Fassade sichtbaren Leimbinderstützen wurde mit Zangen an das bestehende Gebäude gehängt. Das Dach, in dem sich bereits eine kleine Mansardenwohnung befand, wurde erneuert und zur Gänze ausgebaut. Diese einfachen Maßnahmen, die nur an ihren Rändern an der Substanz des Hauses rührten, bedeuteten eine Erweiterung der Wohnnutzfläche von 135 auf beachtliche 225 Quadratmeter. Im Anbau befinden sich nun der Eingang mit Garderobe, ein an die Küche anschließendes Esszimmer sowie eine Erweiterung des bestehenden Wohnzimmers.
Mit der oft als Allheilmittel geltenden Binsenweisheit, dass große Fensterflächen unbedingt nach Süden zu orientieren sind, wird hier gründlich aufgeräumt. Kann schon sein, dass das Haus energetisch nicht optimal ist, das sind Umbauten so gut wie nie. Klimatisch und atmosphärisch optimal ist die Lösung jedenfalls. Die großzügig bemessenen Öffnungen zum Garten stellen die Verbindung zur Natur her, die nun von jeder Ebene des Hauses aus genossen werden kann und mit ihrer Veränderung auch Einfluss auf die Stimmung im Inneren nimmt. Sonnenschutz ist keiner notwendig, auf der Terrasse über dem Zubau gibt es immer ein schattiges Plätzchen, und die Gefahr der Überhitzung droht nie. Das auch von Künstlern geschätzte Nordlicht erweist sich auch für den zur Terrasse orientierten Heimarbeitsplatz unter dem Dach als höchst angenehm.
Fichtner, der sich als „kein Freund von architektonischen Brachialeingriffen“ bezeichnet, hat mit einfachen Mitteln viel erreicht. Der Vorstadt-Charakter des Gebäudes blieb im Wesentlichen erhalten. Was sich verändert hat ist, dass aus dem Häuschen eine kleine Villa wurde, in der es sich vortrefflich wohnen lässt und die auch an repräsentativem Gehalt gewonnen hat.
Architekt Thomas Fichtner
Baumkirchergasse 12
A-7461 Stadtschlaining
Tel. 03355-2213
Für den Entwurf galt dabei die Einbeziehung des schönen langgestreckten Gartens ebenso als wesentliche Voraussetzung wie das Bestreben, die Bauzeit für die komplette Sanierung und Erweiterung möglichst gering zu halten. Fichtner schlug daher einen Anbau in Leichtbauweise vor, der als Kombination von Veranda und Wintergarten als Vermittler zwischen dem Inneren und dem Garten fungiert. Die Holzriegelkonstruktion mit an der Fassade sichtbaren Leimbinderstützen wurde mit Zangen an das bestehende Gebäude gehängt. Das Dach, in dem sich bereits eine kleine Mansardenwohnung befand, wurde erneuert und zur Gänze ausgebaut. Diese einfachen Maßnahmen, die nur an ihren Rändern an der Substanz des Hauses rührten, bedeuteten eine Erweiterung der Wohnnutzfläche von 135 auf beachtliche 225 Quadratmeter. Im Anbau befinden sich nun der Eingang mit Garderobe, ein an die Küche anschließendes Esszimmer sowie eine Erweiterung des bestehenden Wohnzimmers.
Mit der oft als Allheilmittel geltenden Binsenweisheit, dass große Fensterflächen unbedingt nach Süden zu orientieren sind, wird hier gründlich aufgeräumt. Kann schon sein, dass das Haus energetisch nicht optimal ist, das sind Umbauten so gut wie nie. Klimatisch und atmosphärisch optimal ist die Lösung jedenfalls. Die großzügig bemessenen Öffnungen zum Garten stellen die Verbindung zur Natur her, die nun von jeder Ebene des Hauses aus genossen werden kann und mit ihrer Veränderung auch Einfluss auf die Stimmung im Inneren nimmt. Sonnenschutz ist keiner notwendig, auf der Terrasse über dem Zubau gibt es immer ein schattiges Plätzchen, und die Gefahr der Überhitzung droht nie. Das auch von Künstlern geschätzte Nordlicht erweist sich auch für den zur Terrasse orientierten Heimarbeitsplatz unter dem Dach als höchst angenehm.
Fichtner, der sich als „kein Freund von architektonischen Brachialeingriffen“ bezeichnet, hat mit einfachen Mitteln viel erreicht. Der Vorstadt-Charakter des Gebäudes blieb im Wesentlichen erhalten. Was sich verändert hat ist, dass aus dem Häuschen eine kleine Villa wurde, in der es sich vortrefflich wohnen lässt und die auch an repräsentativem Gehalt gewonnen hat.
Architekt Thomas Fichtner
Baumkirchergasse 12
A-7461 Stadtschlaining
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