Bauwerk

Haus L.
Philip Lutz - Bregenz (A) - 2003
Haus L., Foto: Oliver Heissner
Haus L., Foto: Oliver Heissner
12. März 2004 - Az W
Wer den Schutz des Waldes im Nacken fühlt, die Seilbahn über sich gleiten sieht und den Bodensee zu Füßen liegen hat, wohnt per definitionem privilegiert. Wenn die Architektur des Hauses die Attraktivität der Lage (wir haben es hier mit dem höchsten Bauplatz am Pfänderhang in Bregenz zu tun) auch noch inszenatorisch zu nutzen weiß, genießt in den „Bahnen des alltäglichen Lebens“ gewiss eine besondere Gunst. In diesem Fall kommt diese Gunst dem Architekten selbst zugute, denn er hat das Gebäude nicht für einen unbekannten Bauherrn, sondern für sich und seine Familie entworfen.

Vom bestehenden Fertigteilhaus erwies sich der Keller als besonders brauchbar, auf dem in Holzbauweise der prismatische neue Baukörper errichtet wurde. Die Schlafräume liegen unten, die Wohnbereiche, nicht zuletzt wegen der besonderen Aussicht, oben. Maximaler Außenbezug zu Wald und Fernblick prägen die Struktur des Gebäudes. An der Südseite entfaltet sich eine große gedeckte Terrasse, eine Glasfront weist Richtung Nordwest, und in östlicher Richtung öffnet sich ein Spielhof zum Wald. Über eine Brücke kann man hier die Hangstufe dahinter erreichen, was den Bewohnern seilbahnähnliche Exponiertheit beschert.

Der Innenausbau samt Böden und Terrassenbelag wurde konsequent aus astloser Weißtanne gefertigt. Den äußeren homogenen Zusammenhalt zwischen Alt und Neu bietet eine verschindelte Außenhaut, auch die gebrochenen Untersichten und die Tore sind mit dieser traditionellen Hülle „Haute Couture“ überzogen. (Text: Gabriele Kaiser)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

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