Bauwerk
Sanierung u. Umbau Bregenzerwälderhaus
Walter Felder - Unterdorf Schoppernau (A) - 2001
12. März 2004 - Az W
Das ca. 300 Jahre alte Haus steht in Schoppernau, einer 800 Seelen zählenden Gemeinde in der von Landwirtschaft und Tourismus geprägten Region des Bregenzerwaldes. Durch die Lage unterhalb der Kirche im Kernbereich des Dorfes stellt das Gebäude einen wichtigen Teil des Dorfbildes dar. Einem glücklichen Umstand der Geschichte ist es zu danken, dass das Haus nicht einem Hotelbau oder Ähnlichem weichen musste und 1991 unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Es handelt sich um einen breitgelagerten, zweigeschoßigen Einhof mit Rafendach auf gekehlten Pfetten aus dem 18. Jahrhundert, der dem Typus des Bregenzerwälderhauses entspricht. Die mit einem Schindelpanzer versehene fünfachsige Schauseite des in gestrickter Holzbauweise errichteten Wohnhauses ist mit leicht vorkragenden Gesimsen über den Holzsprossenfenstern versehen. Im Dachgeschoß befinden sich zwei Lünettenfenster. An der rechten Traufseite liegt der durchgehende in Ständerbauweise errichtete offene Schopf.
Dieser dient als Eingangsbereich und gedeckter Sitzplatz. Die Eingangstüre in historischen Formen führt direkt in die ehemalige Flurküche. Besonders hochwertig ausgestattet ist die getäfelte Stube mit vegetabiler Rosette, sowie Gaden und „Stüble“. Im giebelseitigen 1.OG sind drei Kammern. Der an den Wohnteil angrenzende Wirtschaftstrakt besteht aus einer Tenne mit charakteristischem Tor und einem gemauerten Stall mit darüberliegender Heulege aus Rundhölzern.
Es wurde ein Baukonzept entwickelt, das weitgehend zerstörungsfrei die Integration einer zeitgemäßen Wohnung in die beiden Trakte des ehemaligen Bauernhofes zulässt. Die Aufgabe bestand darin, neue Nassräume in die vorgegebene Struktur einzufügen, die Lichtsituation im Kernbereich zu verbessern, energetische Verbesserungen bei Wahrung der Details und Proportionen durchzuführen, sowie der alten Raumstruktur in Bezug auf Nutzungsänderungen neuen Sinn zu geben.
Das Baukonzept basiert darauf, die klare Gebäudestruktur zu respektieren und – soweit möglich – zu sanieren. Notwendige neue Bauteile, Funktionselemente oder Räume wurden als zeitgemäße, selbstbewusste Ergänzung in harmonischem Dialog mit dem Umfeld positioniert. Ein großes zentrales Oberlicht leuchtet das Gebäude von innen her aus und versorgt somit das gesamte Haus mit Licht. Der vertikal bis zum Dach geöffnete, lichtdurchflutete Bereich der ehemaligen Flurküche bildet eine moderne räumliche Ergänzung der klassischen niederen Raumzellenstruktur. Das vertraute Gesicht des Hauses konnte durch ein Baukonzept, das sich auf wenige, jedoch effiziente Eingriffe beschränkt, gewahrt werden. (Text: Walter Felder)
Es handelt sich um einen breitgelagerten, zweigeschoßigen Einhof mit Rafendach auf gekehlten Pfetten aus dem 18. Jahrhundert, der dem Typus des Bregenzerwälderhauses entspricht. Die mit einem Schindelpanzer versehene fünfachsige Schauseite des in gestrickter Holzbauweise errichteten Wohnhauses ist mit leicht vorkragenden Gesimsen über den Holzsprossenfenstern versehen. Im Dachgeschoß befinden sich zwei Lünettenfenster. An der rechten Traufseite liegt der durchgehende in Ständerbauweise errichtete offene Schopf.
Dieser dient als Eingangsbereich und gedeckter Sitzplatz. Die Eingangstüre in historischen Formen führt direkt in die ehemalige Flurküche. Besonders hochwertig ausgestattet ist die getäfelte Stube mit vegetabiler Rosette, sowie Gaden und „Stüble“. Im giebelseitigen 1.OG sind drei Kammern. Der an den Wohnteil angrenzende Wirtschaftstrakt besteht aus einer Tenne mit charakteristischem Tor und einem gemauerten Stall mit darüberliegender Heulege aus Rundhölzern.
Es wurde ein Baukonzept entwickelt, das weitgehend zerstörungsfrei die Integration einer zeitgemäßen Wohnung in die beiden Trakte des ehemaligen Bauernhofes zulässt. Die Aufgabe bestand darin, neue Nassräume in die vorgegebene Struktur einzufügen, die Lichtsituation im Kernbereich zu verbessern, energetische Verbesserungen bei Wahrung der Details und Proportionen durchzuführen, sowie der alten Raumstruktur in Bezug auf Nutzungsänderungen neuen Sinn zu geben.
Das Baukonzept basiert darauf, die klare Gebäudestruktur zu respektieren und – soweit möglich – zu sanieren. Notwendige neue Bauteile, Funktionselemente oder Räume wurden als zeitgemäße, selbstbewusste Ergänzung in harmonischem Dialog mit dem Umfeld positioniert. Ein großes zentrales Oberlicht leuchtet das Gebäude von innen her aus und versorgt somit das gesamte Haus mit Licht. Der vertikal bis zum Dach geöffnete, lichtdurchflutete Bereich der ehemaligen Flurküche bildet eine moderne räumliche Ergänzung der klassischen niederen Raumzellenstruktur. Das vertraute Gesicht des Hauses konnte durch ein Baukonzept, das sich auf wenige, jedoch effiziente Eingriffe beschränkt, gewahrt werden. (Text: Walter Felder)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Jochen Matt
Carmen Pfefferkorn
Tragwerksplanung
Fotografie