Bauwerk

Kunst und Wohnen im Holzmöbel
Daniel Sauter - Lindau (D) - 1998
Kunst und Wohnen im Holzmöbel, Foto: Daniel Sauter
Kunst und Wohnen im Holzmöbel, Foto: Daniel Sauter
Kunst und Wohnen im Holzmöbel, Foto: Daniel Sauter
Der Gedanke für das neue Wohnhaus war die Entwicklung einer hölzernen Architektur entlang einer mächtigen, massiven Stadtmauer. Das Einfamilienwohnhaus soll als gestaltetes Möbelstück vor einer Wand stehen. Die Intimität des Hofes mit dem langgestreckten, warmen Holzbaukörper vermittelt das Gefühl eines Raumes – daher auch das Bild des möbelartigen Gebäudes, das vor der Wand steht.

Das Treppenhaus soll offen und leicht gestaltet sein. Das Erdgeschoß, das vollständig verglast ist, öffnet sich zum Innenhof und definiert die Grenze zwischen innen und außen nicht – Innenhof ist Kunstgalerie, Kunstgalerie ist Innenhof. Die Öffnung des Hofes zur Linggstraße unterstützt diesen Gedanken zusätzlich (Kunst im Hof).

Das Zusammenspiel zwischen der glatten Gebäudeoberfläche als transparenten Raumabschluß bildet eine Art hölzernes Geflecht zwischen Innenraum (Wohnbereich) und Außenraum (Innenhof). Man lebt und arbeitet inmitten einer mittelalterlichen Stadt in einem Holzmöbel, das die Türen zum Innenhof geöffnet hat.

Die Fassade des Erdgeschoßes ist eine reine Nurglaskonstruktion. Die Fassade im 1., 2. und 3. Obergeschoß ist eine vollständige Holz-Glaskonstruktion bestehend aus einer Wärmeschutzverglasung und Massiv-Nußholz-Fenstern, die sich nach außen öffnen. (Beim gesamten Gebäude wurde aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen auf synthetische Holzschutzmittel, Lacke usw. verzichtet, um so ein gesundes Wohnen in einem gesunden nachwachsenden Baustoff zu ermöglichen.)

Das Gebäude ist als Einfamilienhaus (Generationen-Wohnen) konzipiert.
Die Aufstockung ab dem Fußboden 2. OG ist ein reiner Holzbau. Diese Aufstockung steht auf einem Gewölbe aus dem 16. Jahrhundert und war aus statischen Gründen auch nur in einem Holzbau möglich.

Das ganze Bauvorhaben war nicht ganz einfach zu realisieren, da es inmitten dieser Altstadt normalerweise verboten war, in Holz einen Stockwerksbau zu errichten. Durch sehr viel Verständnis der Bauherren und unzählige Besprechungen mit den verschiedensten Behörden wurde nach einer 4-jährigen sehr mühsamen Planungs- und Umplanungsphase für dieses Bauvorhaben eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

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Für den Beitrag verantwortlich: Österr. Holzleimbauverband

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Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Daniel Sauter

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