Bauwerk

Eishalle Gmunden
Gerhard F. Bulant - Gmunden (A) - 1998
Eishalle Gmunden, Foto: Louis Paterno
Eishalle Gmunden, Foto: Louis Paterno
Voraussetzungen für die Realisierung des Projektes: Im Jahre 1985 konnte der Architekt sein Projekt der Freiluftanlage „Kunsteisbahn Gmunden“ auf einem nicht idealen Hanggrundstück an der Grenze zwischen Gmunden und Altmünster realisieren.

Die Entscheidung der Stadtgemeinde Gmunden, die Eisfläche den internationalen Normen für die Leistungssportarten Eishockey und Kunsteislauf entsprechend zu dimensionieren, führte in der damaligen Planungsphase dazu, alle Fundierungsvorkehrungen für eine spätere Bebauung der Fahrplatte (Eispiste) samt Umfahrten und des mit einer provisorischen Tribüne ausgestatteten Daches des Betriebsgebäudes (Garderoben-, Sanitär-, Buffet-, und Technikräume) mit einer Halle gleich zu treffen. Nachträgliche Massnahmen wären, bei den gegebenen ungünstigen Gelände- und Bodenverhältnissen, nur mehr mit einem unverhältnismäsig hohen Aufwand herstellbar
gewesen.

Das damalige Hallen-Konstruktionskonzept sah bereits ein schrägliegendes Tonnendach auf der Basis Holzleimbinder auf Fertigteil- und Ortbetonstützen vor. Hiefür wurde ein Achsmass von 6,00 m festgelegt.

Es galt zu berücksichtigen, dass, für den Fall der tatsächlichen Herstellung einer Hallenüberbauung (Eindachung der Kunsteisbahn), die 60 mal 30 m grosse Fahrplatte (Eispiste) mit ihrer nur 15 bis 20 mm dicken Betonüberdeckung der Ammoniak-führenden Kälteberohrung nicht mit Autokränen oder Turmdrehkränen zu Montagezwecken befahren bzw. belastet werden darf.

Die tatsächliche Ausführung 1998: Anstelle von Leimbindern im ursprünglich vorgesehenen Achsabstand von 6,00 m wurde Binder-Paare im Abstand von 12,00 m auf den mit Stahlschuhen vorgerichteten Betonfertigteil- und Ortbetonstützen mit Hilfe eines ausserhalb der Gesamtanlage platzierten Autokranes und eines ausserhalb der Fahrplatte (Eispiste) auf der Eisflächenumfahrt fahrbar situierten Turmdrehkranes verlegt und mit Istor-Stangen unterspannt.

Nach gegenseitiger Aussteifung mit Leimpfetten und dem Einbau von Istor-Windverbänden, wurden werksseitig vorgefertigte grossformatige Holzdachschalen (Sandwich-Bauweise) mit innenliegender Mineralwolle-Wärmedämmung, Dampfsperre, Dachbahn-Deckung nach oben und einer hallenseitigen Sichtschalung aufgelegt, untereinander verbunden, die Dachbahnenstösse geschlossen und verflämmt. In weiterer Folge wurde eine der Dachkrümmung nachvollzogen vorgebogene
Alu-Profilblechdeckung (Domico) aufgebracht.

Die fassadentragenden Stützen der beiden Hallen-Schmalseiten („Giebel“-Fronten) wurden als Kombination von Beton-Fertigteil- und Leimholz-Zwillingsstützen mit gegenseitiger Istor-Auskreuzung ausgebildet und in späterer Folge, je nach Vorhandensein von Glasfronten, im Wechsel aussen / innen mit Alu-Sandwich-Fassadenelementen bekleidet, sodass diese Leimholz-Zwillingsstützen zum Teil innen und zum Teil aussen sichtbar in Erscheinung treten.

Die über Schmutzschleusen erreichbare Zuschauertribünenanlage über der Decke des Garderoben- bzw. Betriebsgebäudes wurde ebenfalls aus Leimholz hergestellt. Sowohl die Sitz- als auch Geh-Stufen wurden auf einer Profilstahl-Unterkonstruktion montiert. Es wird Sache der Akzeptanz des Publikums sein, ob es die Tribüne stehend oder sitzend benützen wird und ob eventuell in Zukunft Sitzschalen nachgerüstet werden müssen. (Gerhard F. Bulant)

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Für den Beitrag verantwortlich: Österr. Holzleimbauverband

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