Bauwerk
Dachgeschossausbau „FF50“
Ferdinand Reiter, Christian Anton Pichler - Innsbruck (A) - 2002
23. April 2004 - aut. architektur und tirol
Da eine Sanierung des Dachstuhls des fünfgeschossigen Gründerzeithauses ohnedies notwendig war, entschloss sich der Bauherr anstelle des ungenutzten Dachbodens zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Es handelt sich also um eine in dicht bebauten Stadtgebieten alltägliche Bauaufgabe, der hier jedoch ganz besonders begegnet wurde. Um Faktoren wie Platznot, Gewicht, Präzision und Bauzeit bestmöglich zu berücksichtigen, entschloss man sich – obwohl anfangs ein Massivbau gewünscht war – für einen vorrangig in vorgefertigter Holztafelbauweise errichteten Leichtbau. Auf zwei Ebenen beherbergt er insgesamt drei 90 m² große Wohnungen, wobei jene unter dem First später auch in zwei Garçonnièren teilbar wäre.
Ein quer über die Gebäudetiefe gelegter „Infrastrukturcontainer“ übernimmt die Ver- und Entsorgung jedweder Art. Zur Straßenseite tritt er zwischen den Satteldachflächen in Form einer verglasten Gaube mit vorgelagertem Balkon in Erscheinung. Zum Hof hin kragt er als expressiver Bügel mit integriertem Dachaufstieg aus. Im Inneren beherbergt diese Kernzone beiderseits des Stiegenhauses die Toiletten und im Zentrum die Küchenzeilen. Schlaf- und Wohnbereiche liegen unter dem Satteldach.
Das konstruktive Rückgrat bilden auf Stahlstützen aufgelagerte Kerto-Träger. Die Wandoberflächen bestehen aus 9 bis 15 mm starken phenolharzbeschichteten Sperrholzplatten. Fensterrahmen und Terrassenroste wurden in naturbelassener Lärche ausgeführt. An drei Tagen wurde die Holzkonstruktion versetzt. Nur die Feuermauern, das Steigenhaus und die Verstärkung der bestehenden Holztramdecken wurden zuvor in Beton ausgeführt. Was auf den ersten Blick sehr verwegen anmutet, ist eine interessante und vor allem sinnvolle Möglichkeit der Nachverdichtung eines städtischen Bestandes. (Jurytext aus: Holzbaupreis Tirol 2003; Michael Flach, Franziska Leeb, Florian Nagler)
Ein quer über die Gebäudetiefe gelegter „Infrastrukturcontainer“ übernimmt die Ver- und Entsorgung jedweder Art. Zur Straßenseite tritt er zwischen den Satteldachflächen in Form einer verglasten Gaube mit vorgelagertem Balkon in Erscheinung. Zum Hof hin kragt er als expressiver Bügel mit integriertem Dachaufstieg aus. Im Inneren beherbergt diese Kernzone beiderseits des Stiegenhauses die Toiletten und im Zentrum die Küchenzeilen. Schlaf- und Wohnbereiche liegen unter dem Satteldach.
Das konstruktive Rückgrat bilden auf Stahlstützen aufgelagerte Kerto-Träger. Die Wandoberflächen bestehen aus 9 bis 15 mm starken phenolharzbeschichteten Sperrholzplatten. Fensterrahmen und Terrassenroste wurden in naturbelassener Lärche ausgeführt. An drei Tagen wurde die Holzkonstruktion versetzt. Nur die Feuermauern, das Steigenhaus und die Verstärkung der bestehenden Holztramdecken wurden zuvor in Beton ausgeführt. Was auf den ersten Blick sehr verwegen anmutet, ist eine interessante und vor allem sinnvolle Möglichkeit der Nachverdichtung eines städtischen Bestandes. (Jurytext aus: Holzbaupreis Tirol 2003; Michael Flach, Franziska Leeb, Florian Nagler)
Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol
Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekind
Presseschau
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Robert Seitz
Tragwerksplanung
Fotografie