Bauwerk
haus_h
Caramel - Linz (A) - 2004
Raumschleife mit Innenleben
Gemeinsam mit Designer Fritz Stiper planten die „caramel-architekten“ einem aufgeschlossenen Bauherrn ein aufsehenserregendes Haus am Pöstlingberg. Hier gehen innen und außen, Raum und Möbel in ein Ganzes über.
4. September 2004 - Isabella Marboe
Wie ein UFO, verdreht, geknickt und dynamisch schwebt ein expressives Haus am Steilhang des Pöstlingbergs. Souverän gleitet es übers nachbarliche Einfamilienhausgemenge, weitet die Perspektiven auf Umgebung, Raum und das Wohnen überhaupt. Der Bauherr hat Mut zum Experiment, seine Werbeagentur hatten die „caramel- architekten“ und Designer Fritz Stiper mit Esprit gestaltet, auch beim Haus setzte er aufs bewährte Team. Formvollendet dem Ort erwachsen, schafft es optimalen Lebensraum.
Der Pöstlingberg ist Linzer Top- Lage, Grund rar und sehr teuer, dem Haus blieb low-budget. Der unregelmäßig trapezförmige 800 nach Süden sechs Meter ab. An drei Seiten umgibt ihn der Dannerweg, wo die Bauordnung fünf Meter Abstand vorschrieb. Im Visier der Nachbarn war keine Privatheit, ihnen zeigt die gebaute obere Raumschleife den braunen, mit elastischer Polyurethan-Folie überzogenen, von zwei Fensterbändern geschlitzten Rücken, aus dem halbkugelförmig Oberlichter ragen. Überm Garten öffnet sie sich mit schwebender, vollverglaster Südfront zum Linzpanorama.
Vom wertvollen Grün wollte die Familie mit drei Kindern möglichst viel nutzen. Als stiller, die Westgrenze flankierender Sockel ist die Schlafebene in die Erde gebettet. Ihre Decke wird zur Terrasse und Flur darunter. Nach Südost öffnen sich Elternschlafraum und drei Kinderzimmer mit großen Glasflächen zum Pool. Durch Schiebeelemente aus MAX-Exterior- Platten lässt sich die hinterlüftete Fassade komplett schließen: sie wird zum weißen, stillen, nachtdunklen Trakt.
Das Haus fußt auf nur 46 Quadratmeter Grund, in diesem verbindenden Knoten bündelt sich das Leben, von hier durchströmt es alle Ebenen. Im oberen Nordwesteck bei Zufahrt und Parkplatz betritt man die Raumschleife im Vorraum, ein Lichtstreifen an der Wand markiert die Treppenwende nach unten ins Private oder ins gesellige Oben. Die Mattglasscheibe davor lässt sich zur Trenntür drehen, zarte Stufen führen aufs erste schwebende Plateau: die Küche.
Vom kommunikativ freistehenden Bar-Spül-Block mit Granitplatte ist das transparente Kindereck zu übersehen, Mattglasschiebeelemente halten Spielzeug in Grenzen. Ein multifunktionales Raummöbel wächst als stauraumbergendes Sitzpodest aufs Wohnplateau, in der Küche weitet es sich zum Herd. Durch einen Glaskörper in der Arbeitsplatte folgt man dem Verlauf der V-Stütze, die in die Terrasse mündet. Vom „werkraum“, sehr zart dimensioniert, gibt sie der südlichen Nurglasfront zusätzlich Dynamik, mit einer Zugstrebe trägt sie den ganzen Baukörper. Er kragt 13,5 Meter weit aus und schafft so einen gedeckten Freiraum im Garten. Möbel, Raum, innen und außen werden zum Ganzen.
Noch einmal schwingt sich die Wohnschleife hoch in den obersten Bereich, die Rückzugszone, in der als Glasbox das Büro der Bauherrin steht. Ungestört hat man in dieser Schaltzentrale den totalen Überblick. Eichenparkett bedeckt durchgehend auch die schrägen Verbindungsrampen zwischen den Ebenen, leicht liegen darauf die Stufen, was den fließenden Charakter des facettenreichen Einraums verstärkt. Schwebend über Hang und Häusermeer, genießt man durchs Glas ein Linzpanorama in Breitleinwand- Qualität.
Dieses Haus holt den Umraum nach innen, außen mehrt es die differenzierten Freiräume. Sein Rücken schafft Distanz zur Straße, die auskragende Wohnschleife schenkt dem Garten einen gedeckten Platz, der Schlaftrakt bereichert das Eingangsniveau um eine offene Terrasse, dem Pool darunter schafft er ein geschütztes Umfeld, die Obstbäume am verwilderten Gartenende schirmen fremde Blicke ab.
Der Pöstlingberg ist Linzer Top- Lage, Grund rar und sehr teuer, dem Haus blieb low-budget. Der unregelmäßig trapezförmige 800 nach Süden sechs Meter ab. An drei Seiten umgibt ihn der Dannerweg, wo die Bauordnung fünf Meter Abstand vorschrieb. Im Visier der Nachbarn war keine Privatheit, ihnen zeigt die gebaute obere Raumschleife den braunen, mit elastischer Polyurethan-Folie überzogenen, von zwei Fensterbändern geschlitzten Rücken, aus dem halbkugelförmig Oberlichter ragen. Überm Garten öffnet sie sich mit schwebender, vollverglaster Südfront zum Linzpanorama.
Vom wertvollen Grün wollte die Familie mit drei Kindern möglichst viel nutzen. Als stiller, die Westgrenze flankierender Sockel ist die Schlafebene in die Erde gebettet. Ihre Decke wird zur Terrasse und Flur darunter. Nach Südost öffnen sich Elternschlafraum und drei Kinderzimmer mit großen Glasflächen zum Pool. Durch Schiebeelemente aus MAX-Exterior- Platten lässt sich die hinterlüftete Fassade komplett schließen: sie wird zum weißen, stillen, nachtdunklen Trakt.
Das Haus fußt auf nur 46 Quadratmeter Grund, in diesem verbindenden Knoten bündelt sich das Leben, von hier durchströmt es alle Ebenen. Im oberen Nordwesteck bei Zufahrt und Parkplatz betritt man die Raumschleife im Vorraum, ein Lichtstreifen an der Wand markiert die Treppenwende nach unten ins Private oder ins gesellige Oben. Die Mattglasscheibe davor lässt sich zur Trenntür drehen, zarte Stufen führen aufs erste schwebende Plateau: die Küche.
Vom kommunikativ freistehenden Bar-Spül-Block mit Granitplatte ist das transparente Kindereck zu übersehen, Mattglasschiebeelemente halten Spielzeug in Grenzen. Ein multifunktionales Raummöbel wächst als stauraumbergendes Sitzpodest aufs Wohnplateau, in der Küche weitet es sich zum Herd. Durch einen Glaskörper in der Arbeitsplatte folgt man dem Verlauf der V-Stütze, die in die Terrasse mündet. Vom „werkraum“, sehr zart dimensioniert, gibt sie der südlichen Nurglasfront zusätzlich Dynamik, mit einer Zugstrebe trägt sie den ganzen Baukörper. Er kragt 13,5 Meter weit aus und schafft so einen gedeckten Freiraum im Garten. Möbel, Raum, innen und außen werden zum Ganzen.
Noch einmal schwingt sich die Wohnschleife hoch in den obersten Bereich, die Rückzugszone, in der als Glasbox das Büro der Bauherrin steht. Ungestört hat man in dieser Schaltzentrale den totalen Überblick. Eichenparkett bedeckt durchgehend auch die schrägen Verbindungsrampen zwischen den Ebenen, leicht liegen darauf die Stufen, was den fließenden Charakter des facettenreichen Einraums verstärkt. Schwebend über Hang und Häusermeer, genießt man durchs Glas ein Linzpanorama in Breitleinwand- Qualität.
Dieses Haus holt den Umraum nach innen, außen mehrt es die differenzierten Freiräume. Sein Rücken schafft Distanz zur Straße, die auskragende Wohnschleife schenkt dem Garten einen gedeckten Platz, der Schlaftrakt bereichert das Eingangsniveau um eine offene Terrasse, dem Pool darunter schafft er ein geschütztes Umfeld, die Obstbäume am verwilderten Gartenende schirmen fremde Blicke ab.
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