Bauwerk
Slowakische Nationalgalerie
Vladimír Dedeček - Bratislava (SK) - 1977
6. Mai 2004 - Architekturarchiv Slowakei
Die Slowakische Nationalgalerie bekam 1950-1951 die ehemalige Wasserkaserne am Donauufer zugeteilt. Nach einer Rekonstruktion für Ausstellungszwecke (F. Florians) wurde das Gebäude 1955 eröffnet. Bereits 1963 wurde jedoch ein Wettbewerb für die Gestaltung eines Um- und Ausbaus der Nationalgalerie ausgeschrieben. Nach vielen Schwierigkeiten, von denen das siegreiche Projekt von V. Dedeček verfolgt wurde, konnte schließlich 1969 mit dem Bau begonnen werden. Das markanteste Moment des Bauwerkes ist die Überbrückung - eine Stahlbrücke mit 74 Metern Spannweite, die den ursprünglichen Hof abschließt. Einzelne Stockwerke schieben sich stufenartig über die Straße, wodurch im Inneren ein großzügiger Ausstellungsraum entsteht. Durch die schräge Nordwand aus Glas dringt genügend Tageslicht ein. Ein entsprechendes Gegenstück der Überbrückung ist der ähnlich stufenartig komponierte Verwaltungstrakt. Beide Bauten sind durch die waagrechte Masse der Bibliothek und eines Amphitheaters verbunden. Der Ausbau der Nationalgalerie stieß wegen seiner expressiven Form und außerordentlich langwierigen Herstellung auf Mißbilligung der Öffentlichkeit. Ende des 20. Jahrhunderts gab es sogar Überlegungen über den Abriss der Überbrückung. 2003 fand ein Wettbewerb für die Wiederherstellung und Modernisierung des ganzen Geländes statt, mit der Auflage, die ursprünglichen Bauten samt Überbrückung zu erhalten.
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