Bauwerk
Biokatalyse TU Graz
Ernst Giselbrecht - Graz (A) - 2004
5. Juni 2004 - Az W
Als zusätzlicher städtebaulicher Schwerpunkt auf dem Areal der Technischen Universität Graz formuliert und variiert der Gebäudekomplex der Biokatalyse die Themen „Labor“ und „naturwissenschaftliche Forschung“ mit sparsamen architektonischen Mitteln. An jener primär budgetär bedingten Bescheidenheit muss ein Bauwerk nicht unbedingt Schaden nehmen, zumal Ökonomie und Rationalität im vorliegenden Campus-Kontext auch metaphorisch verwertbar waren. Von gewagten Analogien zu biochemischen Prozessen hielt man sich glücklich fern, lediglich im Wechselspiel der Fassadenelemente versucht der Architekt „symbolhaft auf die fortwährende Neupositionierung“ der Forschung zu verweisen.
In der Erdgeschosszone sind die bestehenden Gebäude von Biochemie (Szyszkowitz & Kowalski, 1991) und Chemie (Karl Raimund Lorenz, 1960) mit der neuen Substanz zu einem „fächerübergreifenden“ Gefüge verknüpft, die freigespielten Eingangsbereiche verschaffen dem größeren Ganzen die nötige Luft, die erst im Ansatz realisierte Landschaftsarchitektur der Gruppe ko a la umspielt den Kubus im lockeren Wall. An der Südfront (zumindest eine Schokoladenseite ist dem Gebäude vergönnt) wurden den Glasflächen faltbare Beschattungselemente aus perforiertem Aluminiumblech vorgespannt, deren Struktur und Farbigkeit die Fassade aleatorisch beleben. Das Farbmotiv kehrt im Inneren als leitsystemisches Strukturelement wieder: Sanitär- und Nebenraumboxen sind somit eindeutig erkennbar, einzelne Forschungsplattformen klar unterschieden. Offen verlegte Installationsleitungen, natürlich belichtete Gänge und Treppenhäuser suggerieren „aufgeklärte“ Neutralität in einem Umfeld, wo pathetische Aufbruchstimmung wohl deplaziert erschiene. (Text: Gabriele Kaiser)
In der Erdgeschosszone sind die bestehenden Gebäude von Biochemie (Szyszkowitz & Kowalski, 1991) und Chemie (Karl Raimund Lorenz, 1960) mit der neuen Substanz zu einem „fächerübergreifenden“ Gefüge verknüpft, die freigespielten Eingangsbereiche verschaffen dem größeren Ganzen die nötige Luft, die erst im Ansatz realisierte Landschaftsarchitektur der Gruppe ko a la umspielt den Kubus im lockeren Wall. An der Südfront (zumindest eine Schokoladenseite ist dem Gebäude vergönnt) wurden den Glasflächen faltbare Beschattungselemente aus perforiertem Aluminiumblech vorgespannt, deren Struktur und Farbigkeit die Fassade aleatorisch beleben. Das Farbmotiv kehrt im Inneren als leitsystemisches Strukturelement wieder: Sanitär- und Nebenraumboxen sind somit eindeutig erkennbar, einzelne Forschungsplattformen klar unterschieden. Offen verlegte Installationsleitungen, natürlich belichtete Gänge und Treppenhäuser suggerieren „aufgeklärte“ Neutralität in einem Umfeld, wo pathetische Aufbruchstimmung wohl deplaziert erschiene. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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