Bauwerk
Haus mit Fotoatelier
LP architektur - Bischofshofen (A) - 2003
Bergpanorama im Objektiv
Für zwei Freiberufler samt Familie stellten die LP-Architekten ein Haus mit Flachdach ins beschauliche Bischofshofen. Es ist das erste Flachdach-Haus, das hier je genehmigt wurde: Maßgeschneidert und zugeschnitten auf Lebensbedürfnisse und Landschaft.
24. März 2007 - Isabella Marboe
Die Bauherrin ist Fotografin. In Bischofshofen hatte sie bisher ein Miet-Atelier und einen stolz gewachsenen Kundenkreis, während sie selbst mit ihrer Familie in St. Johann im Pongau wohnte. Seit Jahren trug sie im Herzen den langgehegten Traum vom eigenen Haus in den Bergen. Doch der richtige Moment war nie gekommen.
Eines Tages wurde im Atelier eine Sanierung fällig. Dies war der richtige Zeitpunkt zu einem großen Relaunch der Wohn- und Arbeitssituation. Für ihre Portätfotografie benötigte sie einen abdunkelbaren Raum mit reichlich Platz für Prospekte und Drucksorten aller Art, ihm reichte ein Rückzugszimmer mit Aussicht. Zum Familienleben wünschte man sich viel Luft, Licht, Sonne und einen Pool im Garten.
Allzu weit sollte die treue Kundschaft freilich nicht reisen. Zum Glück ward in Bischofshofen bald eine feine Baulücke gefunden. Das Büro LP architektur plante für diesen Ort ein klares, modernes und offenes Haus, das dem Atelier einen stilvollen Rahmen und dem Wohnen den höchstmöglichen Komfort bietet: Arm im Energieverbrauch, vor allem aber reich an differenzierten Innenräumen und Außenbezügen.
Die Architekten, allen voran Bürochef Thomas Lechner, realisierten im pseudo-rustikal dominierten Salzburger Hinterland bereits einige dezidiert zeitgemäße und moderat dimensionierte Bauten. Zum tieferen Verständnis bauherrlicher Lebensgewohnheiten baten sie die Familie um einen Essay. Daraus destillierten sie das erste Haus mit Flachdach, das im Ort je genehmigt wurde und nun ein Statement für moderne Architektur setzt.
Und dieses lautet: Der grau verputzte, L-förmige Hausbaukörper gibt sich hochgeschlossen, lediglich im Süden umfasst er mit ausgebreitetenTerrassenarmen den Garten, in dem sich das Bergpanorama ausbreitet. Das Obergeschoß des langen Wohntrakts düst über den Pool hinweg. Wie ein Objektiv lugt der eingehauste Elternbalkon in die Salzburger Landschaft.
Wohnen am Pool
Ein flugbedachter Carport, ein Stück Rasen und eine puristische Sichtbetonwand vor der Tür schaffen der ebenen Büro- und Atelierflanke ein angemessenes Entrée. Eine Schiebetür sorgt für klare Zugangsverhältnisse zwischen Wohnen und Arbeiten. Studio und Atelier bieten genügend Staufläche, die Jalousien am Südglas lassen von komplett abgedunkelt bis tageshell alle Optionen offen.
Davor mäandert entlang des Wohnraums bis hin zum Pool die Terrasse. Im Norden fließt umdie Küche zum Esstisch aus. Am gemauerten Kamin wird’s beschaulich. Hier beginnt das weite Wohnen mit direktem Blick aufs Wasser. Auf der auskragenden Decke werden die Lichtreflexe regelrecht zum Tanzen gebracht.
Ein abgegrabener Innenhof bereichert die Freiräume im Osten um eine intime und kontemplative Komponente. Er lässt die Morgensonne in den Keller dringen und verwandelt ihn so zu einer attraktiven Wellnessoase. „Einmal rief unser Sohn nach einem Fußballmatch an, ob nicht ein paar Freunde bei uns übernachten könnten“, erinnert sich die Bauherrin, „und ich sagte: Wenn’s nicht gerade 30 sind, gern!“ 29 Freunde lagen daraufhin in ihren Schlafsäcken im Keller.
Ein Glasband lässt die Abendsonne auf den Flur und das Gebirge ins Blickfeld der Schlafebene dringen. Oberlichten fluten Stiege und Bad der Kinder – ihre Zimmer orientieren sich nach Osten. Die Eltern gönnen sich eine freistehende Badewanne und einen Schrankraum aus lackiertem Nussholz. „Das ist kein Waschraum, das ist eine Wellnesszone“, sagt die Bauherrin. Schlaf findet sie in einer Bettstatt mit flammend gemasertem Nussholzfurnier vorm sonnigen Monitorbalkon.
Eines Tages wurde im Atelier eine Sanierung fällig. Dies war der richtige Zeitpunkt zu einem großen Relaunch der Wohn- und Arbeitssituation. Für ihre Portätfotografie benötigte sie einen abdunkelbaren Raum mit reichlich Platz für Prospekte und Drucksorten aller Art, ihm reichte ein Rückzugszimmer mit Aussicht. Zum Familienleben wünschte man sich viel Luft, Licht, Sonne und einen Pool im Garten.
Allzu weit sollte die treue Kundschaft freilich nicht reisen. Zum Glück ward in Bischofshofen bald eine feine Baulücke gefunden. Das Büro LP architektur plante für diesen Ort ein klares, modernes und offenes Haus, das dem Atelier einen stilvollen Rahmen und dem Wohnen den höchstmöglichen Komfort bietet: Arm im Energieverbrauch, vor allem aber reich an differenzierten Innenräumen und Außenbezügen.
Die Architekten, allen voran Bürochef Thomas Lechner, realisierten im pseudo-rustikal dominierten Salzburger Hinterland bereits einige dezidiert zeitgemäße und moderat dimensionierte Bauten. Zum tieferen Verständnis bauherrlicher Lebensgewohnheiten baten sie die Familie um einen Essay. Daraus destillierten sie das erste Haus mit Flachdach, das im Ort je genehmigt wurde und nun ein Statement für moderne Architektur setzt.
Und dieses lautet: Der grau verputzte, L-förmige Hausbaukörper gibt sich hochgeschlossen, lediglich im Süden umfasst er mit ausgebreitetenTerrassenarmen den Garten, in dem sich das Bergpanorama ausbreitet. Das Obergeschoß des langen Wohntrakts düst über den Pool hinweg. Wie ein Objektiv lugt der eingehauste Elternbalkon in die Salzburger Landschaft.
Wohnen am Pool
Ein flugbedachter Carport, ein Stück Rasen und eine puristische Sichtbetonwand vor der Tür schaffen der ebenen Büro- und Atelierflanke ein angemessenes Entrée. Eine Schiebetür sorgt für klare Zugangsverhältnisse zwischen Wohnen und Arbeiten. Studio und Atelier bieten genügend Staufläche, die Jalousien am Südglas lassen von komplett abgedunkelt bis tageshell alle Optionen offen.
Davor mäandert entlang des Wohnraums bis hin zum Pool die Terrasse. Im Norden fließt umdie Küche zum Esstisch aus. Am gemauerten Kamin wird’s beschaulich. Hier beginnt das weite Wohnen mit direktem Blick aufs Wasser. Auf der auskragenden Decke werden die Lichtreflexe regelrecht zum Tanzen gebracht.
Ein abgegrabener Innenhof bereichert die Freiräume im Osten um eine intime und kontemplative Komponente. Er lässt die Morgensonne in den Keller dringen und verwandelt ihn so zu einer attraktiven Wellnessoase. „Einmal rief unser Sohn nach einem Fußballmatch an, ob nicht ein paar Freunde bei uns übernachten könnten“, erinnert sich die Bauherrin, „und ich sagte: Wenn’s nicht gerade 30 sind, gern!“ 29 Freunde lagen daraufhin in ihren Schlafsäcken im Keller.
Ein Glasband lässt die Abendsonne auf den Flur und das Gebirge ins Blickfeld der Schlafebene dringen. Oberlichten fluten Stiege und Bad der Kinder – ihre Zimmer orientieren sich nach Osten. Die Eltern gönnen sich eine freistehende Badewanne und einen Schrankraum aus lackiertem Nussholz. „Das ist kein Waschraum, das ist eine Wellnesszone“, sagt die Bauherrin. Schlaf findet sie in einer Bettstatt mit flammend gemasertem Nussholzfurnier vorm sonnigen Monitorbalkon.
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Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Heinrich Reisenberger
Fotografie