Bauwerk
Besucherforum KZ-Gedenkstätte Mauthausen
MSPH Architekten - Mauthausen (A) - 2003
3. September 2004 - Az W
Das Besucherzentrum fungiert als Ausstellungsgebäude, in dem und von dem aus die Spuren der vergangenen Geschehnisse betrachtet werden. Als architektonisches Konzept des Besucherzentrums wurde eine kompakte, nach innen orientierte Anlage auf zwei Ebenen entwickelt – zusammengefasst in einem fast zur Gänze unterirdisch situierten Baukörper prismatischer Form – dessen begrüntes Flachdach mit dem angrenzenden Gelände auf einer Ebene liegt. Ein zentraler Innenhof und ein angrenzender zweigeschossiger Ausstellungsraum, mit großzügigen daran anschließenden Erschließungszonen in Rasterform, bilden den Kern der Anlage.
Als Standort wurde das Grundstück östlich des gegenwärtigen Parkplatzes der KZ-Gedenkstätte gewählt. Auf diesem, dem Eingang der Gedenkstätte Mauthausen gegenüberliegenden Bauplatz, befanden sich verschiedene, später eingeebnete Baracken der SS-Lagerverwaltung. An der an der Stelle der heutigen Eingangswand des Besucherzentrums befand sich eine Stützmauer, welche die verschieden hohen Geländeniveaus der ursprünglichen Barackenstandorte miteinander verbunden hatte. Die ursprüngliche Idee, diese, während der NS-Zeit aus behauenen Granitblöcken hergestellten Stützmauer, mit Hilfe von den unter der Böschung vermuteten Mauerteilen und Steinen wiederherzustellen und möglichst unsichtbar in der Silhouette der Gedenkstätte zu positionieren, wurde verworfen, da das Fundament der Mauer nicht tragfähig war und durch ein neues ersetzt werden hätte müssen. Die Variante - Abtragung und Rekonstruktion der Restmauer - wurde verworfen. Denn eine auch nur teilweise Rekonstruktion der Mauer hätte den Anschein erwecken können, dass ein Wiederaufbau von Teilen des ehemaligen Konzentrationslagers versucht worden wäre, um die Wirkung des Originals zu vergrößern.
Die frei auf den Boden gelegten, ausgestellten Steine sind Mauerabbruch und Fundstücke und zeigen nun anschaulich und angreifbar, welche Lasten von den Häftlingen die Todesstiege heraufgetragen werden mussten. Anstelle der ehemaligen Stützmauer ist nun die nach außen hin sichtbare und nicht übersehbare Architektur des Besucherzentrums getreten, mit einer dunkelgrauen Betonwand als zweifach durchbrochener Eingangsfront. Sie kann als Zitat einer Rekonstruktion der ehemaligen Stützmauer verstanden werden, ohne einen Wiederaufbau zu suggerieren. (gekürzter Text der Architekten Herwig Mayer und Karl Peyrer-Heimstätt)
Als Standort wurde das Grundstück östlich des gegenwärtigen Parkplatzes der KZ-Gedenkstätte gewählt. Auf diesem, dem Eingang der Gedenkstätte Mauthausen gegenüberliegenden Bauplatz, befanden sich verschiedene, später eingeebnete Baracken der SS-Lagerverwaltung. An der an der Stelle der heutigen Eingangswand des Besucherzentrums befand sich eine Stützmauer, welche die verschieden hohen Geländeniveaus der ursprünglichen Barackenstandorte miteinander verbunden hatte. Die ursprüngliche Idee, diese, während der NS-Zeit aus behauenen Granitblöcken hergestellten Stützmauer, mit Hilfe von den unter der Böschung vermuteten Mauerteilen und Steinen wiederherzustellen und möglichst unsichtbar in der Silhouette der Gedenkstätte zu positionieren, wurde verworfen, da das Fundament der Mauer nicht tragfähig war und durch ein neues ersetzt werden hätte müssen. Die Variante - Abtragung und Rekonstruktion der Restmauer - wurde verworfen. Denn eine auch nur teilweise Rekonstruktion der Mauer hätte den Anschein erwecken können, dass ein Wiederaufbau von Teilen des ehemaligen Konzentrationslagers versucht worden wäre, um die Wirkung des Originals zu vergrößern.
Die frei auf den Boden gelegten, ausgestellten Steine sind Mauerabbruch und Fundstücke und zeigen nun anschaulich und angreifbar, welche Lasten von den Häftlingen die Todesstiege heraufgetragen werden mussten. Anstelle der ehemaligen Stützmauer ist nun die nach außen hin sichtbare und nicht übersehbare Architektur des Besucherzentrums getreten, mit einer dunkelgrauen Betonwand als zweifach durchbrochener Eingangsfront. Sie kann als Zitat einer Rekonstruktion der ehemaligen Stützmauer verstanden werden, ohne einen Wiederaufbau zu suggerieren. (gekürzter Text der Architekten Herwig Mayer und Karl Peyrer-Heimstätt)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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