Bauwerk
Um- und Zubau Büro- und Fitnesscenter
RLP Rüdiger Lainer + Partner - Wien (A) - 2003
1. Oktober 2004 - Az W
Eine leer stehende Gummifabrik, deren Kopfbau 1909/10 von Franz Sobotka errichtet worden war und die der Gabelung von Hütteldorfer Straße und Heinrich-Collin-Straße einen städtebaulichen Schwerpunkt gibt, wurde 1991 unter Denkmalschutz gestellt. Das Ensemble, vor allem der viergeschossige, mit Klinkern verkleidete Betonskelettbau, sollte in seiner „Erscheinung“ erhalten und mit zeitgemäßen neuen Nutzungen angereichert werden, die von der räumlichen Großzügigkeit der alten Industriehallen profitieren könnten. In den beiden Hauptgeschossen ist nun ein Fitnesscenter, in den höheren Ebenen sind flexibel zu nutzende Büros untergebracht.
Der mit der Revitalisierung und Erweiterung beauftragte Architekt Rüdiger Lainer wählte einen sensiblen städtebaulichen Ansatz und reagierte auf die Tektonik des Bestands nicht ohne Ironie: Einerseits erhielt der Kopfbau einen zurückspringenden, zweigeschossigen Überbau, der die baulichen Höhenverhältnisse wieder mit dem Umfeld austariert, andererseits wurde im Norden, an der Heinrich-Collin-Straße, ein Zubau „als plastische Volumskonfiguration“ angefügt, „um gleichsam als Sockellandschaft den Dialog mit der stilisierten Kolossalordnung des historischen Bestandes aufzunehmen.“ (Lainer)
Am stärksten jedoch entfacht der Dialog zwischen Alt und Neu in der Frage der Bekleidung: Gewissermaßen als Replik auf die Struktur der Sichtziegelfassade (vor der Stahlbetonskelettkonstruktion) des Sobotka-Bestands wurde den Neubauten (Stahlkonstruktion und Betonfertigteilwände) ein Mantel aus Aluminiumgusstafeln vorgehängt, die mit Pflanzenmotiven reliefartig strukturiert sind. In der Serialität ihrer „Fügung“ offenbart sich Ungleichartiges in erstaunlicher Gleichwertigkeit. (Text: Gabriele Kaiser)
Der mit der Revitalisierung und Erweiterung beauftragte Architekt Rüdiger Lainer wählte einen sensiblen städtebaulichen Ansatz und reagierte auf die Tektonik des Bestands nicht ohne Ironie: Einerseits erhielt der Kopfbau einen zurückspringenden, zweigeschossigen Überbau, der die baulichen Höhenverhältnisse wieder mit dem Umfeld austariert, andererseits wurde im Norden, an der Heinrich-Collin-Straße, ein Zubau „als plastische Volumskonfiguration“ angefügt, „um gleichsam als Sockellandschaft den Dialog mit der stilisierten Kolossalordnung des historischen Bestandes aufzunehmen.“ (Lainer)
Am stärksten jedoch entfacht der Dialog zwischen Alt und Neu in der Frage der Bekleidung: Gewissermaßen als Replik auf die Struktur der Sichtziegelfassade (vor der Stahlbetonskelettkonstruktion) des Sobotka-Bestands wurde den Neubauten (Stahlkonstruktion und Betonfertigteilwände) ein Mantel aus Aluminiumgusstafeln vorgehängt, die mit Pflanzenmotiven reliefartig strukturiert sind. In der Serialität ihrer „Fügung“ offenbart sich Ungleichartiges in erstaunlicher Gleichwertigkeit. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Center Heinrich-Collin-Straße Vermietungs GmbH & CO KG
Tragwerksplanung
Fotografie