Bauwerk
Hauptwerkstätte MA 48
Caramel - Wien (A) - 2004
5. November 2004 - Az W
Der antharzitfarbene Baukörper der neuen Hauptwerkstätte der MA 48 setzt im Umfeld des gründerzeitlichen Betriebsbahnhofs Hernals im ansteigenden Straßenzug nach der Wattgasse ein signifikantes, jedoch keinesfalls plakatives städtebauliches und architektonisches Zeichen. Das funktionale Ensemble aus Reperaturwerkstätte mit Bürogeschoss und einer separaten Prüfhalle mit Membranvordach wurde nach Abbruch von drei bestehenden Hallen in den bestehenden betrieblichen Kontext gesetzt, wobei weder die Maßstäblichkeit der Umgebung verletzt noch der fragwürdige Versuch unternommen wurde, die industrielle Nutzung mit dekorativen „Formalitäten“ zu verschleiern.
Die plastische Präsenz der beiden Baukörper (Stahlrahmenkonstruktion bzw. Stahlbetonbau mit hinterlüfteter Metallvorhangfassade) wird durch die flächbündigen Fensterbänder und die Bekleidung mit samtig grauen Kupfertitanzinkblechen verstärkt, und das geschwungene Panoramafenster im Obergeschoss der Hauptwerkstätte sorgt im Bereich des Speisesaals für ungeahnten Aussichtsreichtum. Das riesige Schaufenster ist bis zur Attikaoberkante hochgezogen – dies ist eine präzise gesetzte „große Geste“, die das Gebäude nicht nur nobilitiert, sondern auch atmosphärisch bereichert. Eingestellte Rolltorboxen durchbrechen die flächenbündige Homogenität der Werkstätte (Hallengrundmaß 50,7 x 20,7 Meter), in deren Erdgeschoss bis zu 18 MA 48-Fahrzüge zur Reparatur und Reingigung abgestellt werden können. Über einem für Bürozwecke genutzten Zwischengeschoss liegt der Sozialbereich für ca. 150 Bedienstete: mit Garderoben, Sanitäranlagen, Aufenthaltsraum, einem Bürotrakt und dem erwähnten Panorama-Speisesaal ist hier für das Befinden der Mitarbeiter wohl bestens gesorgt. Um den Freiraum zwischen Hauptwerkstätte und kleinerer Prüfhalle bzw. der Garageneinfahrt teilweise zu überdecken, haben die Architekten ein signifikant gefaltetes Membrandach entwickelt, das dem gesamten Ensemble eine zusätzliche Leichtigkeit gibt.
Die MA 48 hat sich mit diesem erbaulichen Ergebnis eines Gutachterverfahrens aus dem Jahr 2000 nicht nur unmittelbar selbst einen guten Dienst erwiesen, sondern auch das Image eines städtischen Diensleistungsbereichs positiv besetzt – mit vorzeigbarer Betriebsarchitektur, die bildprägend ist und dennoch im besten Sinn sachlich bleibt. (Text: Gabriele Kaiser)
Die plastische Präsenz der beiden Baukörper (Stahlrahmenkonstruktion bzw. Stahlbetonbau mit hinterlüfteter Metallvorhangfassade) wird durch die flächbündigen Fensterbänder und die Bekleidung mit samtig grauen Kupfertitanzinkblechen verstärkt, und das geschwungene Panoramafenster im Obergeschoss der Hauptwerkstätte sorgt im Bereich des Speisesaals für ungeahnten Aussichtsreichtum. Das riesige Schaufenster ist bis zur Attikaoberkante hochgezogen – dies ist eine präzise gesetzte „große Geste“, die das Gebäude nicht nur nobilitiert, sondern auch atmosphärisch bereichert. Eingestellte Rolltorboxen durchbrechen die flächenbündige Homogenität der Werkstätte (Hallengrundmaß 50,7 x 20,7 Meter), in deren Erdgeschoss bis zu 18 MA 48-Fahrzüge zur Reparatur und Reingigung abgestellt werden können. Über einem für Bürozwecke genutzten Zwischengeschoss liegt der Sozialbereich für ca. 150 Bedienstete: mit Garderoben, Sanitäranlagen, Aufenthaltsraum, einem Bürotrakt und dem erwähnten Panorama-Speisesaal ist hier für das Befinden der Mitarbeiter wohl bestens gesorgt. Um den Freiraum zwischen Hauptwerkstätte und kleinerer Prüfhalle bzw. der Garageneinfahrt teilweise zu überdecken, haben die Architekten ein signifikant gefaltetes Membrandach entwickelt, das dem gesamten Ensemble eine zusätzliche Leichtigkeit gibt.
Die MA 48 hat sich mit diesem erbaulichen Ergebnis eines Gutachterverfahrens aus dem Jahr 2000 nicht nur unmittelbar selbst einen guten Dienst erwiesen, sondern auch das Image eines städtischen Diensleistungsbereichs positiv besetzt – mit vorzeigbarer Betriebsarchitektur, die bildprägend ist und dennoch im besten Sinn sachlich bleibt. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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