Bauwerk
Ökowohnbau am Stadtrand
Georg Michael Feferle, Diana Weitgasser - Wien (A) - 1999
Sozialen, ökologischen und ökonomischen Prinzipien folgt ein kleiner Wohnbau inmitten der Großwohnanlagen im nördlichen Wiener Stadterweiterungsgebiet.
6. März 1999 - Franziska Leeb
Knapp 800 m² umfaßt das Grundstück, auf dem Architekt Georg Michael Feferle und Diana Weitgasser den wohl kleinsten Wohnbau des Areals realisieren konnten. Die Anlage liegt im nördlichen Teil westlich der stark frequentierten Brünner Straße. Nicht weit entfernt ist der Marchfeldkanal mit anschließendem Erholungsgebiet, der wahrscheinlich größte Bonus des vom öffentlichen Verkehr noch mangelhaft erschlossenen, aber dichtest bebauten Wohngebietes.
Ökologie und Ökonomie unter einen Hut zu bringen war der Wunsch der Auftraggeber. Die Architekten erfüllten diese Vorgaben umfassend, in dem sie danach trachteten, nur recyclingfähige Baustoffe und keine Verbundmaterialien einzusetzen. Bei der Wahl der Materialien im Innenausbau wurde darauf Bedacht genommen, daß die zwölf Wohnungen auch für Allergiker geeignet sind. Das Haus ist als Niedrigenergiehaus konzipiert. Eine Regenwasser-Nutzanlage für die WC-Spülung und die Außenbewässerung runden das Angebot ab. All das klingt nicht besonders spektakulär, im geförderten Mietwohnungsbau ist das jedoch noch lange nicht die Norm.
Die Straßenfassade ist angenehm proportioniert und erhält durch die hinterlüftete Fassade aus weißen Faserzementplatten graphische Schärfe. Das Stiegenhaus ist über die gesamte Höhe verglast und damit ungewöhnlich hell und freundlich. Eine auf Weiß und zwei Grautöne reduzierte Farbgebung schafft außen und im Stiegenhaus einen ruhigen Hintergrund.
Alle Wohnungen sind vornehmlich nach Westen, zum Garten hin orientieret. Der mit breiten Fenstertürelementen sehr offen gehaltenen Gartenfassade wurde eine Stahlkonstruktion vorgelagert, die drei Meter tiefen Balkone trägt. Um für die Belichtung der einzelnen Wohnungen zu optimieren, wurden nicht alle Felder des Gerüstes aufgefüllt. Angenehmer Nebeneffekt: die Balkone zweier benachbarter Wohnungen sind durch ein freies Feld getrennt und bilden daher ungestörte Außenräume. Die Wohnungen im zurückspringenden obersten Geschoß erhielten attraktive Dachgärten.
Alle Wohnungen und Gemeinschaftsräume sind für behinderte Menschen geeignet. Bei jedem der drei Wohnungstypen (65 bis 120 m²) sahen die Planer breite Flure vor, um Platz für Stauraum zu schaffen. Schiebetüren zwischen Wohnbereich und angrenzendem Raum gestatten unterschiedliche Nutzungsvarianten.
Feferle und Weitgasser ist es besonders im sozialen Wohnungsbau ein großes Anliegen, das „billige Bauen“ nicht spürbar werden zu lassen, sondern auf besonders sorgfältige Verarbeitung und Ausstattung zu achten.
Arch. DI Georg Michael Feferle und Diana Weitgasser
Lehárgasse 9
1060 Wien
Tel. 587-77-99
Ökologie und Ökonomie unter einen Hut zu bringen war der Wunsch der Auftraggeber. Die Architekten erfüllten diese Vorgaben umfassend, in dem sie danach trachteten, nur recyclingfähige Baustoffe und keine Verbundmaterialien einzusetzen. Bei der Wahl der Materialien im Innenausbau wurde darauf Bedacht genommen, daß die zwölf Wohnungen auch für Allergiker geeignet sind. Das Haus ist als Niedrigenergiehaus konzipiert. Eine Regenwasser-Nutzanlage für die WC-Spülung und die Außenbewässerung runden das Angebot ab. All das klingt nicht besonders spektakulär, im geförderten Mietwohnungsbau ist das jedoch noch lange nicht die Norm.
Die Straßenfassade ist angenehm proportioniert und erhält durch die hinterlüftete Fassade aus weißen Faserzementplatten graphische Schärfe. Das Stiegenhaus ist über die gesamte Höhe verglast und damit ungewöhnlich hell und freundlich. Eine auf Weiß und zwei Grautöne reduzierte Farbgebung schafft außen und im Stiegenhaus einen ruhigen Hintergrund.
Alle Wohnungen sind vornehmlich nach Westen, zum Garten hin orientieret. Der mit breiten Fenstertürelementen sehr offen gehaltenen Gartenfassade wurde eine Stahlkonstruktion vorgelagert, die drei Meter tiefen Balkone trägt. Um für die Belichtung der einzelnen Wohnungen zu optimieren, wurden nicht alle Felder des Gerüstes aufgefüllt. Angenehmer Nebeneffekt: die Balkone zweier benachbarter Wohnungen sind durch ein freies Feld getrennt und bilden daher ungestörte Außenräume. Die Wohnungen im zurückspringenden obersten Geschoß erhielten attraktive Dachgärten.
Alle Wohnungen und Gemeinschaftsräume sind für behinderte Menschen geeignet. Bei jedem der drei Wohnungstypen (65 bis 120 m²) sahen die Planer breite Flure vor, um Platz für Stauraum zu schaffen. Schiebetüren zwischen Wohnbereich und angrenzendem Raum gestatten unterschiedliche Nutzungsvarianten.
Feferle und Weitgasser ist es besonders im sozialen Wohnungsbau ein großes Anliegen, das „billige Bauen“ nicht spürbar werden zu lassen, sondern auf besonders sorgfältige Verarbeitung und Ausstattung zu achten.
Arch. DI Georg Michael Feferle und Diana Weitgasser
Lehárgasse 9
1060 Wien
Tel. 587-77-99
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