Bauwerk
Wohnbau Laubeplatz
August Sarnitz, Eva Schlegel - Wien (A) - 2004
Silbergrau und immergrün schillernde Baulücke
Elegant schloss Architekt August Sarnitz die Baulücke am Laubeplatz in Wien-Favoriten: Spiegelflächen von Eva Schlegel geben Schauloggien zum Park und Wintergärten im Innenhof spezielles Flair. Auf offene Transparenz setzt das Haus der querkraft-Architekten.
4. Dezember 2004 - Isabella Marboe
Als „grüne Lunge“ streute August von Siccardsburg im 19. Jahrhundert das Gefünft Laube-Erlach- Humboldt-Friesen-Paltramplatz in den Gründerzeitraster des dicht verbauten Favoriten. Zwei typische Eckhäuser mit Rustikasockel Rustikasockel und Fensterzier rahmen den Block am Laubeplatz, das zweite südliche Gebäude tanzte deutlich niederer aus der Reihe, dasselbe galt für sein Gegenüber. Sie wurden dem Block entrissen, um zwei vierstöckigen Sozialwohnbauten mit EG und ausgebautem Dach Platz zu machen.
Bauträger GPA setzte auf Qualität und beauftragte die Architekten August Sarnitz und querkraft. Heutigem urbanem Wohnanspruch und dem Block angemessen, sollten sie bei großer Dichte ostwest- belichtete Typen mit Freiraum in überdurchschnittlicher Ausführung bieten. Am Laubeplatz setzt der zurückhaltende Bau von August Sarnitz feine Akzente. Hintergründig gestaltete gestaltete Eva Schlegel die Brüstungen der sichtbetonten „Theaterlogen“ als Spiegelflächen. Aus sicherer Distanz kann man hier das Treiben im Park beobachten. Voyeuristische Tendenzen des Wieners werden im Spiegel des halböffentlichen, parkseitigen Raums ebenso reflektiert wie Baumkronen vorm Himmel. Dezent nimmt der silberfarbene Fassadenputz das Thema auf, in tänzelnder Leichtigkeit kehrt es in den runden, semitransparenten Spiegelfolien der Wintergärten im intimeren Innenhof wieder.
Horizontale und vertikale Glasstreifen markieren die mittige Stiege mit Lift, eine markante Sichtbetonscheibe schützt das zurückgesetzte, nur 2,10 Meter hohe Entree mit Abstellraum. Der Laubeplatz ist im Westen, im Regelfall liegt hier am Wohnraum mit Schiebetür abtrennbar die Küche, beide teilen sich die „Theaterloge“, im Osten ist noch ein Raum. Der Mitteltyp ist mit Wintergarten hoforientiert. Dem Block wurde eine Überhöhung der Bauklasse III um 1,50 Meter zugestanden. Sarnitz nutzt sie im EG für zwei Split-Levels, um die Idee des Loos’schen Raumplans umzusetzen. Kommunikativ gestaltet sich das Foyer mit roter Betonsitzbank und integriertem Postkasten auf rotem Fließestrich, der Hof blitzt herein.
Müde Lebensgeister weckt das immergrün-gelbe Haus der querkraft- Architekten, das maximale Transparenz und Flexibilität bietet. Die westliche Innenhofseite flankiert eine Terrasse, die sich dynamisch vom Spitz auf Balkontiefe weitet. Auf ihrer Glasbrüstung ließ Grafikerin Stephanie Lichtwitz das Gras sprießen, durchgehend läuft dahinter die raumhohe Glasfassade. Ebenso transparent ist die Leebgassenfront im Osten. Hier verbietet die Bauordnung Balkone, architektonische Zierelemente sind erlaubt. Nun sorgen begehbare Gesimse für straßenseitigen Frischluftzugang. Raffiniert schließt das Haus mit grün-gelben Türen die Öffnung und öffnet die Wand.
Unterzüge gibt es keine, Abendoder Morgensonne scheint tief herein, alle Terrassen sind ca. 43 Zentimeter überm Boden der Wohnungen, die so eine lange Sitzbank am Glas bekommen. Sie folgen stringent einem klaren Prinzip: In der dunklen Mitte ist der Sanitärkern mit beliebig platzierbarem Küchenanschluss, auf Wunsch konnten Mieter ost-westoder beidseitig durchgesteckt wohnen, der Stützenraster gab die Option für Zwischenwände vor. Keine Einheit gleicht der anderen, die Überhöhung wurde für eine Maisonette im EG genutzt. Zwei Glastüren machen das Gangfoyer durchlässig, rechts und links sind an zarten Stahlstützen in gelben Raumnischen Räder abzustellen, nahtlos setzt sich der Asphalt vom Trottoir am Boden fort. Gelbe Lift-und Eingangstüren schenken gutgelaunte Orientierung, die puristische Sichtbetonstiege mit Maschendraht Ausblick durchs Glas, auf dem immergrün das Gras ins graue Favoriten leuchtet.
Bauträger GPA setzte auf Qualität und beauftragte die Architekten August Sarnitz und querkraft. Heutigem urbanem Wohnanspruch und dem Block angemessen, sollten sie bei großer Dichte ostwest- belichtete Typen mit Freiraum in überdurchschnittlicher Ausführung bieten. Am Laubeplatz setzt der zurückhaltende Bau von August Sarnitz feine Akzente. Hintergründig gestaltete gestaltete Eva Schlegel die Brüstungen der sichtbetonten „Theaterlogen“ als Spiegelflächen. Aus sicherer Distanz kann man hier das Treiben im Park beobachten. Voyeuristische Tendenzen des Wieners werden im Spiegel des halböffentlichen, parkseitigen Raums ebenso reflektiert wie Baumkronen vorm Himmel. Dezent nimmt der silberfarbene Fassadenputz das Thema auf, in tänzelnder Leichtigkeit kehrt es in den runden, semitransparenten Spiegelfolien der Wintergärten im intimeren Innenhof wieder.
Horizontale und vertikale Glasstreifen markieren die mittige Stiege mit Lift, eine markante Sichtbetonscheibe schützt das zurückgesetzte, nur 2,10 Meter hohe Entree mit Abstellraum. Der Laubeplatz ist im Westen, im Regelfall liegt hier am Wohnraum mit Schiebetür abtrennbar die Küche, beide teilen sich die „Theaterloge“, im Osten ist noch ein Raum. Der Mitteltyp ist mit Wintergarten hoforientiert. Dem Block wurde eine Überhöhung der Bauklasse III um 1,50 Meter zugestanden. Sarnitz nutzt sie im EG für zwei Split-Levels, um die Idee des Loos’schen Raumplans umzusetzen. Kommunikativ gestaltet sich das Foyer mit roter Betonsitzbank und integriertem Postkasten auf rotem Fließestrich, der Hof blitzt herein.
Müde Lebensgeister weckt das immergrün-gelbe Haus der querkraft- Architekten, das maximale Transparenz und Flexibilität bietet. Die westliche Innenhofseite flankiert eine Terrasse, die sich dynamisch vom Spitz auf Balkontiefe weitet. Auf ihrer Glasbrüstung ließ Grafikerin Stephanie Lichtwitz das Gras sprießen, durchgehend läuft dahinter die raumhohe Glasfassade. Ebenso transparent ist die Leebgassenfront im Osten. Hier verbietet die Bauordnung Balkone, architektonische Zierelemente sind erlaubt. Nun sorgen begehbare Gesimse für straßenseitigen Frischluftzugang. Raffiniert schließt das Haus mit grün-gelben Türen die Öffnung und öffnet die Wand.
Unterzüge gibt es keine, Abendoder Morgensonne scheint tief herein, alle Terrassen sind ca. 43 Zentimeter überm Boden der Wohnungen, die so eine lange Sitzbank am Glas bekommen. Sie folgen stringent einem klaren Prinzip: In der dunklen Mitte ist der Sanitärkern mit beliebig platzierbarem Küchenanschluss, auf Wunsch konnten Mieter ost-westoder beidseitig durchgesteckt wohnen, der Stützenraster gab die Option für Zwischenwände vor. Keine Einheit gleicht der anderen, die Überhöhung wurde für eine Maisonette im EG genutzt. Zwei Glastüren machen das Gangfoyer durchlässig, rechts und links sind an zarten Stahlstützen in gelben Raumnischen Räder abzustellen, nahtlos setzt sich der Asphalt vom Trottoir am Boden fort. Gelbe Lift-und Eingangstüren schenken gutgelaunte Orientierung, die puristische Sichtbetonstiege mit Maschendraht Ausblick durchs Glas, auf dem immergrün das Gras ins graue Favoriten leuchtet.
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