Bauwerk

A1 Lounge
EOOS - Wien (A) - 2004
A1 Lounge, Foto: Rupert Steiner
A1 Lounge, Foto: Rupert Steiner
A1 Lounge, Foto: Rupert Steiner
9. Februar 2005 - Az W
EOOS hatte die Aufgabe, einen außergewöhnlichen Ort für den Verkauf von Mobiltelefonen und den dazugehörigen Services zu schaffen, wobei nicht einfach ein bestehendes Shopkonzept vergrößert werden sollte. Ziel war es, durch das Schaffen eines neuen Einkaufserlebnisses die Marke A1 weiterzuentwickeln. Den Beginn des Entwurfsprozesses machte die von EOOS entwickelte “Poetische Analyse ®”. Dieses Research-Werkzeug dient dazu, Bilder, Rituale und Geschichten für eine Designaufgabe zu recherchieren. In diesem Fall wurden vor allem Bilder gesucht, die der Situation Rechnung tragen, dass sich der heutige Mensch in der Spannung zwischen High Tech und archaischen Verhaltensmustern befindet.

Nebel und Gegenlicht sind in vielen Bildern, Geschichten und Filmen das Szenario, das uns verschwommen an die Grenzen des Fassbaren führt. Dieses Tor in eine andere Welt wurde in einer 12 m x 8 m großen Glasfassade umgesetzt, die einen Hohlraum bildet, in den aus drei Nebelmaschinen Nebel eingeblasen werden kann. Der Eingang ist eine Schiebetür, die beim Betreten die Nebelwolken zur Seite schiebt. Man betritt den Ort durch einen 1,5 m langen Tunnel aus Nebel. Als skulpturaler Einschub erschließt ein Rampen-Flügel das Obergeschoss. Die Flügelvorderkante ist von der Hauptfassade abgerückt und schafft so eine großzügige Eingangssituation. Auf der Vorderfläche des raumgreifenden Flügels befindet sich im ersten Obergeschoss die Lounge. Ein spezielles Möbel bietet hier Platz, um sich beraten zu lassen oder auch nur den Ausblick durch die Nebelfassade auf die Einkaufsstraße zu genießen.

Der Shop ist im Untergeschoß auf ca. 150 Quadratmetern angeordnet. Die Nebelfassade versorgt durch Lichtschlitze den Shop mit Sonnenlicht. Der bewusste Verzicht auf die Realität der Geschäftsstraße erzeugt eine Stimmung wie auf einer Raumstation, wo ebenfalls kein realer Ausblick herrscht. Auf vier großen Tischen kann man das gesamte Angebot an Produkten anschauen, die Warenträger bestehen ausschließlich aus Flachbildschirmen. Das modulare System enthält jeweils zwei Bildschirme, wobei ein Schirm berührungssensitiv ist und so als Tastatur dient. Zwischen den Bildschirmen gibt es die Möglichkeit, Mobiltelefone oder andere reale Produkte zu positionieren. EOOS entwickelte für dieses Projekt eine Haltevorrichtung, an der die Mobiltelefone nicht als Dummies, sondern als Echtgeräte ausgestellt werden können. Das „Ghost Handy“, ein kristalliner durchsichtiger Körper in der Größe eines Mobiltelefons, dient als Speicher für die ausgesuchten Waren.

Die Bar ist ein architektonischer Archetyp, der für Kommunikation steht. Ein weißer Monolith bildet den Mittelpunkt des Raums. Dieser Teil des Shops ist gänzlich von der Technologie befreit. Der zweite Teil des Raums kann als Konferenzbereich abgetrennt werden. Die mobilen Lederbänke, die einen Diwan bilden, können dann so angeordnet werden, dass auch Vorträge und Besprechungen stattfinden können. (Gekürzter Text der Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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