Bauwerk
Wohnbau Kollmayergasse
BEHF Architects - Wien (A) - 2004
17. Februar 2005 - Az W
Die Sichtziegelbauweise ist in Wien nicht nur im Wohnbau eine Seltenheit, der Typus der Putzfassade prägt das Straßenbild vor allem in seinen gründerzeitlichen Beständen. „Wien ist eine Kalkputzstadt“, soll Loos einmal gesagt haben - weit vor der krönenden Erfindung des Thermoputzes ist dies noch eine wertfreie Feststellung.
Mit ihrem zweischaligen Sichtmauerwerk aus gesinterten manganbraunen Ziegeln präsentiert sich die kleine Wohnhausanlage in Meidling als eleganter Sonderfall in der Gasse. Eingang und Treppenhaus sind ebenfalls in Sichtziegel ausgeführt, nur die seitlichen Brandmauern wurden in einem helleren Braunton verputzt. Der helle Innenputz der Wohnräume bildet zur Tektonik der Fassade einen kraftvollen Kontrast.
Erker, Rücksprünge, ungleichartige raumhohe Verglasungen geben dem Baukörper am Blockrand eine kantige und asymmetrische Plastizität, die Balkonbrüstungen treten in ihrer Feingliedrigkeit formal kaum in Erscheinung. In den Regelgeschossen ist der Wohnbau ein Dreispänner mit zwei Drei- und einer Zweizimmerwohnung, wobei die beiden größeren jeweils über einen gassen- und hofseitigen Balkon verfügen. Im zurückgesetzten Dachgeschoss ist der Freiflächenanteil noch größer, und manche „Ausstülpungen“ darf man durchaus als Herausforderung an die Bewohner betrachten, diese Zwischenräume mit funktionalem Sinn zu belegen. Hofseitig wurde eine Spielfläche für Kleinkinder und Jugendliche angelegt, eine geziegelte Scheidemauer zieht zwischen Privat- und Mietergarten eine unmissverständliche Grenze. (Text: Gabriele Kaiser)
Mit ihrem zweischaligen Sichtmauerwerk aus gesinterten manganbraunen Ziegeln präsentiert sich die kleine Wohnhausanlage in Meidling als eleganter Sonderfall in der Gasse. Eingang und Treppenhaus sind ebenfalls in Sichtziegel ausgeführt, nur die seitlichen Brandmauern wurden in einem helleren Braunton verputzt. Der helle Innenputz der Wohnräume bildet zur Tektonik der Fassade einen kraftvollen Kontrast.
Erker, Rücksprünge, ungleichartige raumhohe Verglasungen geben dem Baukörper am Blockrand eine kantige und asymmetrische Plastizität, die Balkonbrüstungen treten in ihrer Feingliedrigkeit formal kaum in Erscheinung. In den Regelgeschossen ist der Wohnbau ein Dreispänner mit zwei Drei- und einer Zweizimmerwohnung, wobei die beiden größeren jeweils über einen gassen- und hofseitigen Balkon verfügen. Im zurückgesetzten Dachgeschoss ist der Freiflächenanteil noch größer, und manche „Ausstülpungen“ darf man durchaus als Herausforderung an die Bewohner betrachten, diese Zwischenräume mit funktionalem Sinn zu belegen. Hofseitig wurde eine Spielfläche für Kleinkinder und Jugendliche angelegt, eine geziegelte Scheidemauer zieht zwischen Privat- und Mietergarten eine unmissverständliche Grenze. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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