Bauwerk
Architecture Foundation
Zaha Hadid Architects - London (GB) - 2005
Langersehntes Heimspiel
Zaha Hadid baut die Architecture Foundation in London
4. März 2005 - Georges Waser
Obschon die im Irak geborene Zaha Hadid britische Staatsbürgerin ist und ihr Architekturbüro in London hat, bekam sie bisher in der Themsestadt - ausser einer kleinen Ausstellungsinstallation im Millennium Dome - noch nie einen Auftrag. Auch anderswo in Grossbritannien scheinen die Projekte der jüngst auch in Basel für ihren Stadtcasino-Entwurf gefeierten Architektin wenig gefragt. Eine Ausnahme bildet einzig Schottland mit dem Zentrum für Krebskranke in Kilmarnock sowie dem Transportmuseum in Glasgow. Jetzt allerdings ist Hadid in London der Durchbruch gelungen. Soll sie doch auf dem südlichen Themseufer und in unmittelbarer Nachbarschaft der Tate Modern für die 1991 gegründete Architecture Foundation ein permanentes Zuhause bauen. Hadid, deren Projekt als «Betonstreifen um einen hohen Glaskern» beschrieben wird, ging aus einem Wettbewerb mit 208 Teilnehmern als Siegerin hervor. Unter den acht engsten Anwärtern waren ausser ihr auch Caruso St John, Bernard Tschumi sowie die Büros MVRDV und Foreign Office Architects.
Die Architecture Foundation will mit ihren Aktivitäten das britische Publikum mit den Arbeiten der besten und einfallsreichsten Architekten und Stadtplaner der Gegenwart - und zwar aus der ganzen Welt - vertraut machen. Den Vorsitz führt Will Alsop, und als Direktor amtiert Rowan Moore. Den Vorsätzen der Foundation entsprechend, soll das Zaha Hadid in Auftrag gegebene Centre «als eine Art Kabelkasten» funktionieren. Der Bau soll also nicht eine abgesonderte Institution sein, sondern zu einem Ort für Ideen und gutes Design sowie zu einer Kontaktstelle für Fachleute und interessierte Laien werden.
Hadids Projekt sieht denn nebst Büros auch eine Bar sowie Räumlichkeiten für Ausstellungen und öffentliche Anlässe vor. Der Bau soll zweieinviertel Millionen Pfund kosten und im Laufe des Jahres 2006 bezugsbereit sein. Übrigens war ein solches Zentrum seit rund zehn Jahren diskutiert worden, doch wiederholt auf Einwände von staatlicher Seite gestossen; dies, weil den zuständigen Unterabteilungen der Regierung dafür ein Domizil in den Regionen und nicht in der Metropole London wünschenswert schien. - Laut dem Direktor der Architecture Foundation hätte jedes der acht in die engere Wahl gekommenen Projekte die Realisierung verdient - doch sei Hadid bevorzugt worden, weil ihr Entwurf nicht nur visuell und funktionell überzeugt, sondern auch im Dialog mit den hohen Bauten in der Umgebung den richtigen Ton getroffen habe. Noch vor kurzem hätte sich Hadid solche Lorbeeren in London kaum erträumt, gestand sie doch, als sie vor einem Jahr als erste Frau den unter Architekten begehrten Pritzker Prize gewonnen hatte, sie denke daran, mit ihrem Büro - das immerhin rund sechzig Leute beschäftigt - anderswohin zu ziehen. Der Bau der Architecture Foundation ist für Hadid zweifellos ein wichtiger Auftrag. Dieser kommt in einem Moment, in welchem sie sich mit dem Bau einer Dépendance des Guggenheim- Museums in Taiwan beschäftigt und darüber hinaus in ihrer einstigen Heimat im Gespräch ist. In Bagdad soll nämlich ein neues islamisches Museum entstehen, für welches man sich - so ist aus dem Irak zu vernehmen - von Zaha Hadid die Pläne erhofft.
Die Architecture Foundation will mit ihren Aktivitäten das britische Publikum mit den Arbeiten der besten und einfallsreichsten Architekten und Stadtplaner der Gegenwart - und zwar aus der ganzen Welt - vertraut machen. Den Vorsitz führt Will Alsop, und als Direktor amtiert Rowan Moore. Den Vorsätzen der Foundation entsprechend, soll das Zaha Hadid in Auftrag gegebene Centre «als eine Art Kabelkasten» funktionieren. Der Bau soll also nicht eine abgesonderte Institution sein, sondern zu einem Ort für Ideen und gutes Design sowie zu einer Kontaktstelle für Fachleute und interessierte Laien werden.
Hadids Projekt sieht denn nebst Büros auch eine Bar sowie Räumlichkeiten für Ausstellungen und öffentliche Anlässe vor. Der Bau soll zweieinviertel Millionen Pfund kosten und im Laufe des Jahres 2006 bezugsbereit sein. Übrigens war ein solches Zentrum seit rund zehn Jahren diskutiert worden, doch wiederholt auf Einwände von staatlicher Seite gestossen; dies, weil den zuständigen Unterabteilungen der Regierung dafür ein Domizil in den Regionen und nicht in der Metropole London wünschenswert schien. - Laut dem Direktor der Architecture Foundation hätte jedes der acht in die engere Wahl gekommenen Projekte die Realisierung verdient - doch sei Hadid bevorzugt worden, weil ihr Entwurf nicht nur visuell und funktionell überzeugt, sondern auch im Dialog mit den hohen Bauten in der Umgebung den richtigen Ton getroffen habe. Noch vor kurzem hätte sich Hadid solche Lorbeeren in London kaum erträumt, gestand sie doch, als sie vor einem Jahr als erste Frau den unter Architekten begehrten Pritzker Prize gewonnen hatte, sie denke daran, mit ihrem Büro - das immerhin rund sechzig Leute beschäftigt - anderswohin zu ziehen. Der Bau der Architecture Foundation ist für Hadid zweifellos ein wichtiger Auftrag. Dieser kommt in einem Moment, in welchem sie sich mit dem Bau einer Dépendance des Guggenheim- Museums in Taiwan beschäftigt und darüber hinaus in ihrer einstigen Heimat im Gespräch ist. In Bagdad soll nämlich ein neues islamisches Museum entstehen, für welches man sich - so ist aus dem Irak zu vernehmen - von Zaha Hadid die Pläne erhofft.
Für den Beitrag verantwortlich: Neue Zürcher Zeitung
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