Bauwerk
UNIQA Tower
HNP architects ZT GmbH - Wien (A) - 2004
23. April 2005 - Az W
„Wer im Glashaus sitzt, muss weder schwitzen noch frieren.“ Die Wohltemperiertheit der Arbeitsplätze in der neuen Uniqa Konzernzentrale an der Unteren Donaustraße war bei der Planung des 75 Meter hohen Büroturms ein wichtiger Faktor. Eine zweischalige, natürlich be- und entlüftetete Glasfassade sorgt von „Kopf bis Fuß“ für optimalen Wärme-, Kälte-, Wind- und Schallschutz und somit dafür, dass dieser Glasturm über Klimaprobleme aller Art erhaben bleibt. Das Haustechnikkonzept beinhaltet u.a. auch die Möglichkeit der alternativen Energiegewinnung durch Erdwärme. Zigtausende Laufmeter Kunststoffrohre wurden in 35 Meter tiefen Schlitzwänden verlegt, die als Betonabsorber dienen und im Winter die Nutzung der geothermischen Energie zu Heizzwecken ermöglichen bzw. im Sommer die Kühlleistung erhöhen.
Worauf aber fußt nun die Gestalt des Turmes? Das aus einem 1999 ausgeschriebenen Gutachterverfahren siegreich hervorgegangene Büro Neumann + Partner ging in seinem Entwurf von zwei Prämissen aus: einerseits sei es darum gegangen, mit dem Büroturm einen visuellen Schwerpunkt (ein Wahrzeichen) in die Silhouette des Donaukanals zu setzen, andererseits sollte der Baukörper die „zukunftsorientierte Haltung des Bauherren“ eindrücklich zum Ausdruck bringen. Um in dieser urbanen Kernzone den Rundumausblick auf Wien leitmotivisch in allen Geschossen inszenieren zu können, wurde das Hochhaus über ellipsenförmigen Grundriss errichtet, der sich mit zunehmender Höhe öffnet. Dazu Heinz Neumann: „Die mit der Öffnung verbundene Drehung bestreicht alle wichtigen Punkte des Donaukanalufers (Einmündung des Wienflusses, Urania etc.) und endet in ihrer Richtung exakt in der Ringachse. Die architektonische Geste entspricht in ihrer Funktionalität, Flexibilität und Transparenz der Bedeutung des Uniqa Konzerns.“ Eine neue Veranstaltungshalle (Restaurant und Event-Zone) mit expressiv geschwungenem Glasdach verbindet den Turm mit den bestehenden Bürogebäuden.
Wenn die architektonische Geste in ihrer „Funktionalität, Flexibilität und Transparenz“ auch der Bedeutung des Konzerns gerecht wird, der städtebaulichen Situation entspricht sie wohl in geringerem Ausmaß. Der stämmige Ausfallschritt der seitlichen Betonstützen in die Aspernbrückengasse erscheint durch die übergezogene Glashaut in seiner Massivität kaum gemindert. Zwar profitiert das Fitnesscenter im ersten Untergeschoss von dieser tageslichteinfangenden Maßnahme, nicht jedoch der schwungvoll bedrängte Straßenraum selbst. Bezogen auf seine Gesamthöhe mag der „Fuß“ des Turmes nur einen lässigen Sidestep zu setzen, auf Augenhöhe der Passanten wirkt dies wie ein Schritt befremdlichen Maßstabs. (Text: Gabriele Kaiser)
Worauf aber fußt nun die Gestalt des Turmes? Das aus einem 1999 ausgeschriebenen Gutachterverfahren siegreich hervorgegangene Büro Neumann + Partner ging in seinem Entwurf von zwei Prämissen aus: einerseits sei es darum gegangen, mit dem Büroturm einen visuellen Schwerpunkt (ein Wahrzeichen) in die Silhouette des Donaukanals zu setzen, andererseits sollte der Baukörper die „zukunftsorientierte Haltung des Bauherren“ eindrücklich zum Ausdruck bringen. Um in dieser urbanen Kernzone den Rundumausblick auf Wien leitmotivisch in allen Geschossen inszenieren zu können, wurde das Hochhaus über ellipsenförmigen Grundriss errichtet, der sich mit zunehmender Höhe öffnet. Dazu Heinz Neumann: „Die mit der Öffnung verbundene Drehung bestreicht alle wichtigen Punkte des Donaukanalufers (Einmündung des Wienflusses, Urania etc.) und endet in ihrer Richtung exakt in der Ringachse. Die architektonische Geste entspricht in ihrer Funktionalität, Flexibilität und Transparenz der Bedeutung des Uniqa Konzerns.“ Eine neue Veranstaltungshalle (Restaurant und Event-Zone) mit expressiv geschwungenem Glasdach verbindet den Turm mit den bestehenden Bürogebäuden.
Wenn die architektonische Geste in ihrer „Funktionalität, Flexibilität und Transparenz“ auch der Bedeutung des Konzerns gerecht wird, der städtebaulichen Situation entspricht sie wohl in geringerem Ausmaß. Der stämmige Ausfallschritt der seitlichen Betonstützen in die Aspernbrückengasse erscheint durch die übergezogene Glashaut in seiner Massivität kaum gemindert. Zwar profitiert das Fitnesscenter im ersten Untergeschoss von dieser tageslichteinfangenden Maßnahme, nicht jedoch der schwungvoll bedrängte Straßenraum selbst. Bezogen auf seine Gesamthöhe mag der „Fuß“ des Turmes nur einen lässigen Sidestep zu setzen, auf Augenhöhe der Passanten wirkt dies wie ein Schritt befremdlichen Maßstabs. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Presseschau
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
UNIQA
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Fotografie