Bauwerk
Haus W
kunath trenkwalder - Wien (A) - 2001
4. August 2005 - Az W
Den komplexen inneren Raumplan sieht man dem Kubus von außen nicht an. Nur die auf den ersten Blick nicht nachvollziehbare Anordnung der bündigen bzw. in die Laibungen zurückversetzten Fensterfelder lässt erahnen, dass man es hier nicht mit einer einfachen „Kiste“ mit gestapelten Wohnebenen zu tun hat. Zur naturreichen Gartenseite, Richtung Norden, öffnet sich die Fassade mit größeren Glasflächen, während die südseitige Stirn Richtung Zufahrtsstraße einen eher introvertierten Eindruck vermittelt. Auch der Frühstücksbalkon an der Ostwand ist gewissermaßen nach innen gestülpt, holt die Natur ins Hausinnere, ohne die Bewohner zu exponieren. Das konsequent durchgespielte Modulmaß von 125 x 125 cm verleiht dem Gebäude (Holzriegelkonstruktion, Brettstapeldecken, Außenverkleidung mit Seekiefersperrholzplatten) eine gewisse Rigidität, die aber im Inneren eine umso überraschendere Lockerheit und Großzügigkeit ermöglicht.
Um einen zentralen eineinhalbgeschossigen Wohn-Luftraum gruppieren sich im Erdgeschoss Essen, Kochen, Gästebereich und Erschließung, ein Geschoss höher verläuft eine den Kinderzimmern vorgelagerte Spiel-, Wohn- und Arbeitsgalerie, von welcher aus das Elterngeschoss erschlossen wird; am höchsten Punkt des Hauses befindet sich das Bad. Sämtliche Räume stehen mit dem zentralen Luftraum in Verbindung, beruhen in ihren Massen auf der Vervielfachung des Grundmoduls und empfangen Tageslicht von mindestens zwei Seiten. Die sich aus dem System ergebenden Geschosshöhen von 2,5 m und 3,75 m lassen die Kubatur insgesamt „geräumiger“ erscheinen. Anstatt mit expressiver baulicher Geste in die Landschaft (die hier am Rande von Stammersdorf reichlich zur Verfügung steht) auszugreifen, wurde hier der Beweis angetreten, dass sich auch mit Zurückhaltung maximale Lebensqualität erreichen lässt. Die Freiheit, die sich aus einem rigiden Regelwerk ergibt, erweist sich dann als besonders reizvoll. (Text: Gabriele Kaiser)
Um einen zentralen eineinhalbgeschossigen Wohn-Luftraum gruppieren sich im Erdgeschoss Essen, Kochen, Gästebereich und Erschließung, ein Geschoss höher verläuft eine den Kinderzimmern vorgelagerte Spiel-, Wohn- und Arbeitsgalerie, von welcher aus das Elterngeschoss erschlossen wird; am höchsten Punkt des Hauses befindet sich das Bad. Sämtliche Räume stehen mit dem zentralen Luftraum in Verbindung, beruhen in ihren Massen auf der Vervielfachung des Grundmoduls und empfangen Tageslicht von mindestens zwei Seiten. Die sich aus dem System ergebenden Geschosshöhen von 2,5 m und 3,75 m lassen die Kubatur insgesamt „geräumiger“ erscheinen. Anstatt mit expressiver baulicher Geste in die Landschaft (die hier am Rande von Stammersdorf reichlich zur Verfügung steht) auszugreifen, wurde hier der Beweis angetreten, dass sich auch mit Zurückhaltung maximale Lebensqualität erreichen lässt. Die Freiheit, die sich aus einem rigiden Regelwerk ergibt, erweist sich dann als besonders reizvoll. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Theresa Weber-Rössler
Thomas Weber-Rössler
Fotografie