Bauwerk
Das Ordnungsimplantat
heri&salli - Salzburg (A) - 2002
23. August 2005 - Initiative Architektur
Die temporäre Intervention im öffentlichen Raum zwischen dem Künstlerhaus und dem Bezirksgericht in Salzburg wurde für den „Tag der offenen Tür“ 2002 entworfen. Das durchschreitbare Objekt thematisiert die Paradoxie einer architektonischen Ordnung. Achtzehn, im Abstand von 60 cm sequenziell aneinandergereihte Kantholzrahmen bilden ein sechzehn Meter langes Objekt. Die Anordnung der in verschiedenen Neigungswinkel positionierten Diagonalstäbe ergibt in der Längsdurchsicht eine ordnende Struktur aus räumlich gekrümmten Flächen, während andere Blickwinkel eine gewisse Unordnung suggerieren. Auch Dichte und Durchlässigkeit der Raumstruktur erscheinen je nach Standpunkt des Betrachters unterschiedlich. Im Durchschreiten unterwirft sich der Besucher der ordnenden Struktur. Ein Bewegungsmuster wird erzeugt. „Architektur ist Ordnung und hebt diese Ordnung auf“, so das Architektenduo. Die unserer Gesellschaft immanenten Ordnungsprinzipien sollten durch das „Ordnungsimplantat“ hinterfragt werden. Die Fragestellung galt aber nicht dem Durchbrechen der Ordnung, sondern der Aufgabe statischer Sichtweisen.
Die Skulptur liefert mit einem sparsamen materiellen Aufwand vielfältige, die Raumwahrnehmung bereichernde, sinnliche Erlebnisse. (Text: Franziska Leeb)
Die Skulptur liefert mit einem sparsamen materiellen Aufwand vielfältige, die Raumwahrnehmung bereichernde, sinnliche Erlebnisse. (Text: Franziska Leeb)
Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur
Ansprechpartner:in für diese Seite: Clara Kanz