Bauwerk
Haus Sigmund
Hubert Rieß - Wien (A) - 2005
Mehrfamilienaus in Wien-Nussdorf
18. Dezember 2005 - Anne Isopp
Nussdorf zählt zu den besseren Wohnadressen der Hauptstadt. Hier in der Nussberggasse, am Fuße des Kahlenbergs, steht eine alte Villa neben der anderen. Seit ein paar Monaten aber hat sich ein Fremdkörper in das homogene Gefüge eingeschlichen: Ein warm leuchtender Holzbau steht inmitten der herrschaftlichen Steinbauten. Die Rede ist von Haus Sigmund, einem vom Grazer Architekten Hubert Rieß entworfenen Wohngebäude. Auf einem massiven Stahlbetonsockel, der sich tief ins Gelände hineinschiebt und die Autostellplätze birgt, sind 20 Holzmodule über- und nebeneinander gestapelt. Sie bilden zwei parallele Riegel, der vordere zwei- und der hintere dreigeschossig, in denen sechs Wohnungen untergebracht sind. Trotz der schlichten und zurückhaltenden äußeren Gestalt zeigt der Bau eine erstaunlich starke Präsenz in dieser Wohngegend – dank der in seiner Farbe und Materialität einladenden horizontalen Eichenholzverschalung, die das äußere Erscheinungsbild prägt. Er habe immer wieder Autofahrer beobachtet, erzählt Rieß, die langsam und neugierig an dem Haus vorbeifuhren. Der Grazer Architekt ist überzeugt, dass Holz die Kraft hat, Menschen anzusprechen; vorausgesetzt – so räumt er ein – es ist entsprechend gut verarbeitet. So wie ihm dies beim Haus Sigmund gelungen ist.
Dabei kam der Wunsch, hier an diesem Ort in Holz zu bauen, von den Bauherren, da sie sowohl die optischen als auch die haptischen Qualitäten des Materials als ansprechend und wohltuend schätzen. Das Ehepaar Sigmund besaß neben ihrem Haus in der Nussberggasse ein freistehendes Grundstück. Es bat den Architekten Rieß, ein Konzept für ein Mehrparteienhaus zu erarbeiten, das die Fläche optimal ausnützt und – das war das wichtigste Anliegen – nicht die Aussicht aus den benachbarten Giebelfenstern verstellt. Es dauerte sieben Jahre, bis man sich in allen Punkten geeinigt hatte und die 10,4×4,3 Meter großen Holzmodule, die komplett mit Fenster, Dämmung, Sanitär- und Elektroeinrichtung im Werk vorgefertigt wurden, auf einem Lkw zur Baustelle geliefert werden konnten. Die Vorteile der gewählten Modulbauweise aber liegen auf der Hand: Sie ermöglicht eine extrem kurze Bauzeit – was dem Wunsch der Bauherren nach einer geringen Belästigung der Anrainer entsprach. Zudem ist der Bau sofort bezugsfertig.
Eine Konzeptänderung innerhalb der langen Planungszeit aber darf nicht unerwähnt bleiben: Anstelle der zur Straße hin geplanten, ebenerdigen Ordinationen und Büros befinden sich hier nun zwei Wohnungen. Vier weitere erstrecken sich über das erste und zweite Obergeschoss. So ist aus der ursprünglich als Reihenhaus geplanten Anlage ein Geschosswohnbau geworden. Damit kamen auch andere baurechtliche Gesetze zur Geltung: Die Behörde forderte nun eine Fassade in B1, schwer brennbar. Anstelle der oft verwendeten Lärche musste für die Verschalung die teurere Eiche zum Einsatz kommen. Der mehrgeschossige, ebenfalls von Hubert Rieß in Holzbauweise errichtete Wohnbau in der Spöttelgasse in Wien-Floridsdorf, musste genau aus diesen Gründen, so der Architekt, verputzt werden.
Dabei kam der Wunsch, hier an diesem Ort in Holz zu bauen, von den Bauherren, da sie sowohl die optischen als auch die haptischen Qualitäten des Materials als ansprechend und wohltuend schätzen. Das Ehepaar Sigmund besaß neben ihrem Haus in der Nussberggasse ein freistehendes Grundstück. Es bat den Architekten Rieß, ein Konzept für ein Mehrparteienhaus zu erarbeiten, das die Fläche optimal ausnützt und – das war das wichtigste Anliegen – nicht die Aussicht aus den benachbarten Giebelfenstern verstellt. Es dauerte sieben Jahre, bis man sich in allen Punkten geeinigt hatte und die 10,4×4,3 Meter großen Holzmodule, die komplett mit Fenster, Dämmung, Sanitär- und Elektroeinrichtung im Werk vorgefertigt wurden, auf einem Lkw zur Baustelle geliefert werden konnten. Die Vorteile der gewählten Modulbauweise aber liegen auf der Hand: Sie ermöglicht eine extrem kurze Bauzeit – was dem Wunsch der Bauherren nach einer geringen Belästigung der Anrainer entsprach. Zudem ist der Bau sofort bezugsfertig.
Eine Konzeptänderung innerhalb der langen Planungszeit aber darf nicht unerwähnt bleiben: Anstelle der zur Straße hin geplanten, ebenerdigen Ordinationen und Büros befinden sich hier nun zwei Wohnungen. Vier weitere erstrecken sich über das erste und zweite Obergeschoss. So ist aus der ursprünglich als Reihenhaus geplanten Anlage ein Geschosswohnbau geworden. Damit kamen auch andere baurechtliche Gesetze zur Geltung: Die Behörde forderte nun eine Fassade in B1, schwer brennbar. Anstelle der oft verwendeten Lärche musste für die Verschalung die teurere Eiche zum Einsatz kommen. Der mehrgeschossige, ebenfalls von Hubert Rieß in Holzbauweise errichtete Wohnbau in der Spöttelgasse in Wien-Floridsdorf, musste genau aus diesen Gründen, so der Architekt, verputzt werden.
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