Die Hofseite zur Schönaugasse lässt nicht sogleich die glanzvolle Schauseite zur Grazbachgasse hin vermuten - lediglich die vergoldete Madonna des in den Neubau sensibel integrierten Altbaus verweist auf die Besonderheit des Ensembles.

An der stark frequentierten Grazbachgasse, in unmittelbarer Nähe zur Grazer Altstadt, fällt die dreidimensionale Visitenkarte des Teams sozusagen aus dem Rahmen der umliegenden Häuser: Mit seiner goldene Fassade präsentiert sich das Bauwerk ebenso auffällig wie konsistent zum Straßenraum, ist es doch gelungen allen Anforderungen an Altstadtkommission und Bauordnung (Integration des Altbestandes sowie Aufnahme der umliegenden Traufhöhen) Genüge zu leisten und unbeschwert das CI von INNOCAD zu transportieren.
Hat sich INNOCAD im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss selbst Raum für ihre Architekturproduktion geschaffen - im Erdgeschoss in der räumlich ansprechenden Verschränkung mit dem Altbestand, sind die Appartments flexibel konzipiert - mit einem Anspruch an Öffentlichkeit des „Users“ mit Wunsch nach städtischem Leben bei gleichzeitiger Rückzugsmöglichkeit zum Hof.

Die Raffinesse liegt auch in der Materialwahl, die sich außen wie innen konsequent durchzieht: Den 6-geschossigen Stahlbetonskelettbau zwischen den zwei seitlichen Feuermauern umhüllt eine Fassade mit TECU® Gold Rhombusschindeln, die sich über die Dachschrägen ziehen, das Hofhaus aus dem 18.Jhdt. ist verputzt - selbstverständlich in Gold. Im Inneren wechseln goldene Gipskartonwände und Sichtbetonwände einander ab, die Epoxydharzbeschichtung der Böden zieht sich in den Sanitärräumen über Wände und Decken.
(Text: Ute Angeringer)