Bauwerk
Bildungszentrum Campus Krems
Dietmar Feichtinger Architectes - Krems an der Donau (A) - 2005
Fliegende Campus-Teppiche in Krems
Die neue Leichtigkeit der Bildungsbauten: Eröffnung des neuen Campus Krems
7. Oktober 2005 - Wojciech Czaja
Krems - Rechtzeitig zum zehnjährigen Jubiläum der Donau-Universität findet heute, Freitag, die feierliche Eröffnung des neuen Campus Krems mit seiner benachbarten Fachhochschule und dem Zentrum für Film statt. Steigende Studierendenzahlen hatten eine Erweiterung der Kremser Donau-Universität unausweichlich gemacht.
Aus einem 2001 ausgeschriebenen Wettbewerb ging Architekt Dietmar Feichtinger (gebürtiger Grazer, heute lebt er in Paris) als Gewinner hervor. Die Voraussetzungen seien gut gewesen, so Feichtinger, schließlich präsentiere sich Krems als „ein Ort mit einem für seine Größe außergewöhnlichem Angebot an kulturellen Einrichtungen.“
Um 10,3 Millionen Euro wurde zuerst das bestehende Gebäude der Universität saniert, doch den architektonischen Schwerpunkt bildet freilich der Neubau, in den das Land Niederösterreich insgesamt 56,4 Millionen Euro investierte. Auf 34.000 Quadratmetern sind Audimax, Mensa, Bibliothek und das Zentrum für Bauen und Umwelt untergebracht.
Dunkles Gemäuer, modrige Hörsäle? Lange genug hat die Erkenntnis auf sich warten lassen, dass marode Bildungsbauten nicht die anspornendsten Bedingungen für erfolgreiches Lernen und Studieren bieten. Die Donau-Universität Krems schafft es, ganz in der jungen Tradition der neuen Uni-Bauten in Graz und Innsbruck, diese Linie der gebauten Leichtigkeit fortzusetzen.
Natürlich ist alles aus Stahl und Glas, wie könnte es anders sein. Doch mit Gewissheit ist hier keine Visitenkarte für Architekten, sondern ein ästhetischer und funktioneller Campus entstanden. Bewegliche Aluminium-Lamellen an der Fassade dosieren die Sonneneinstrahlung in den Glasbau auf ein bauphysikalisch verträgliches Maß; mal offen, mal geschlossen, verändert die spielerische Hülle permanent ihr Aussehen.
Orientalisch sitzen
Die einzige Uni übrigens, die einen eigenen kleinen Bahnhof hat. Doch nicht nur einer angemessen modernen Architektur ist hier Raum geboten worden, auch die Kunst kommt voll auf ihre Kosten. Installationen von unterschiedlichen Künstlern (Peter Kogler, Dara Birnbaum u.a.) überlagern die intellektuelle Ebene einer Uni mit - ausnahmsweise - wirklich erfrischenden Exponaten.
Am fröhlichsten: Iris Andraschek und Hubert Lobnig verteilen Teppiche aus unterschiedlichen Kulturkreisen über den Campushof, ein charismatischer Ort der Zusammenkunft. Täuschend echt: Diese scheinbar flauschigen Teppiche sind aus Mosaikfliesen zusammengesetzt.
Dass im alten Kesselhaus der ehemaligen Fabrik dann auch noch ein Programmkino Platz gefunden hat, ist eine Kür.
[ Feierliche Eröffnung ab 10 Uhr mit Campus-Führungen, Filmvorführungen und DJ-Night. ]
Aus einem 2001 ausgeschriebenen Wettbewerb ging Architekt Dietmar Feichtinger (gebürtiger Grazer, heute lebt er in Paris) als Gewinner hervor. Die Voraussetzungen seien gut gewesen, so Feichtinger, schließlich präsentiere sich Krems als „ein Ort mit einem für seine Größe außergewöhnlichem Angebot an kulturellen Einrichtungen.“
Um 10,3 Millionen Euro wurde zuerst das bestehende Gebäude der Universität saniert, doch den architektonischen Schwerpunkt bildet freilich der Neubau, in den das Land Niederösterreich insgesamt 56,4 Millionen Euro investierte. Auf 34.000 Quadratmetern sind Audimax, Mensa, Bibliothek und das Zentrum für Bauen und Umwelt untergebracht.
Dunkles Gemäuer, modrige Hörsäle? Lange genug hat die Erkenntnis auf sich warten lassen, dass marode Bildungsbauten nicht die anspornendsten Bedingungen für erfolgreiches Lernen und Studieren bieten. Die Donau-Universität Krems schafft es, ganz in der jungen Tradition der neuen Uni-Bauten in Graz und Innsbruck, diese Linie der gebauten Leichtigkeit fortzusetzen.
Natürlich ist alles aus Stahl und Glas, wie könnte es anders sein. Doch mit Gewissheit ist hier keine Visitenkarte für Architekten, sondern ein ästhetischer und funktioneller Campus entstanden. Bewegliche Aluminium-Lamellen an der Fassade dosieren die Sonneneinstrahlung in den Glasbau auf ein bauphysikalisch verträgliches Maß; mal offen, mal geschlossen, verändert die spielerische Hülle permanent ihr Aussehen.
Orientalisch sitzen
Die einzige Uni übrigens, die einen eigenen kleinen Bahnhof hat. Doch nicht nur einer angemessen modernen Architektur ist hier Raum geboten worden, auch die Kunst kommt voll auf ihre Kosten. Installationen von unterschiedlichen Künstlern (Peter Kogler, Dara Birnbaum u.a.) überlagern die intellektuelle Ebene einer Uni mit - ausnahmsweise - wirklich erfrischenden Exponaten.
Am fröhlichsten: Iris Andraschek und Hubert Lobnig verteilen Teppiche aus unterschiedlichen Kulturkreisen über den Campushof, ein charismatischer Ort der Zusammenkunft. Täuschend echt: Diese scheinbar flauschigen Teppiche sind aus Mosaikfliesen zusammengesetzt.
Dass im alten Kesselhaus der ehemaligen Fabrik dann auch noch ein Programmkino Platz gefunden hat, ist eine Kür.
[ Feierliche Eröffnung ab 10 Uhr mit Campus-Führungen, Filmvorführungen und DJ-Night. ]
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