Bauwerk

CCC Kongresszentrum Spanien
OMA - Cordoba (E) - 2008

Kongreßzentrum CCC, Cordoba

19. Dezember 2005
Im Jahr 2002 gewann OMA den Wettbewerb für den Bau eines neuen Kongreßzentrums auf der Halbinsel Miraflores direkt gegenüber dem historischen Stadtzentrum von Cordoba. Um die Möglichkeiten der Ausgangssituation zu verbessern, schlug OMA entgegen der ursprünglichen Planung eine neue und unerwartete Plazierung auf der Halbinsel vor.

Um die urbanen Qualitäten des Standorts voll ausschöpfen zu können, wird das neue Cordoba Congress Center (CCC) auf einem schmalen, Ost-West ausgerichteten Streifen positioniert. Das Kongreßzentrum mit seiner langgestreckten, an einen schwebenden Balken erinnernden Form dient als Puffer zwischen dem geplanten Fluß-Park und der Halbinsel. Es faßt dabei die zur Zeit disparaten Elemente Halbinsel, Fluß und historisches Zentrum (UNESCO Weltkulturerbe) zu einer kohärenten urbanen Anordnung zusammen, so daß sich die Qualitäten der Altstadt auf die übrigen Stadtgebiete ausstrahlen.

Das mittlere Geschoß ist als Freiluftpromenade ausgebildet, die sich über die gesamte Länge des Gebäudes erstreckt. Das Kongreßzentrum verwandelt sich so in eine lineare Aussichtsplattform mit Blick auf Park, Fluß und Altstadt. Besonders beeindruckende Aussichten auf die Mesquita und das alte Zentrum bieten sich jedoch von der Dachterrasse, auf der sich auch das Schwimmbad und ein Steingarten befinden.

Das Gebäude, als nüchterner Balken ausgebildet, integriert mittels formaler Manipulationen das gesamte Programm: So wird es ausgehöhlt, um Raum für öffentliche Funktionen zu bieten; gespalten, um die Auditorien aufzunehmen; wieder verdichtet, um die Lobby des Hotels zu bilden; aufgeschlitzt, um die bestehende Straße zwischen der Altstadt und San Fernando hindurch zu führen, während der offizielle Eingang des Cordoba Congress Centers durch eine unerwartete Auskragung markiert wird. Das Gebäude fungiert in seiner Längsausdehnung als Brückenschlag zwischen dem östlichen und westlichen Flußufer und etabliert damit einen neuen Weg in das historische Stadtzentrum. Eine Reihe von Rampen, Rolltreppen und Treppen in der Promenade leitet den Strom der Besucher durch das Gebäude und bündelt auch die Erschließungen aller weiteren Funktionen in einer Abfolge von Kongreßbereichen, Konferenzsälen, Freiluftauditorium, Café und Hotel sowie einigen Geschäften.

Für die Fassade werden handelsübliche Glas-U-Profile unter Hitzeeinwirkung verformt, so daß eine grünlich schimmernde Oberfläche mit unregelmäßigen Blasen entsteht, in der sich das harte Sonnenlicht des Südens bricht und in den Innenräumen für eine diffuse Atmosphäre sorgt. (Text: OMA)

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