Der Karmeliterplatz wurde 1625 im Zuge der Stadterweiterung durch Kaiser Ferdinand II planmäßig und weiträumig im neuen Stadtviertel vor dem inneren Paulustor angelegt und ist einer der höchstgelegenen Plätze von Graz.

Im Zuge der Errichtung der Tiefgarage im Pfauengarten wurde die ehemalige Verkehrsachse über ein Wettbewerbsverfahren, Bürgerinformation und Befragung ab Juli 2004 in einen innerstädtischen Platz umgebaut.

Die Gestaltung des Karmeliterplatzes erstreckt sich vom Aufgang zum Schlossberg, dem Schlossbergtor, bis zum Eintritt in den Pfauengarten.
Dem dreiseitig umschlossenen Platz wurde ein ca. 3000 m² großes Rechteck aus Betonplatten eingeschrieben, das durch die Verdichtung des regelmäßigen Rasters der Querstreifen im Osten wie im Westen auf die Bewegungsströme reagiert und ein dynamisches Feld erzeugt.

Im Westen bildet ein 12 x 12 m großes Wasserbecken und die Dreifaltigkeitssäule den Übergang zum Schlossberg, während an der nördlichen Grenze des Platzes eine Baumreihe, parallel zur Kulturachse verlaufend, vom Schlossberg über den Pfauengarten in den Stadtpark überleitet. Die jetzt offene, östliche Schmalseite mit Trogelemente wieder räumlich geschlossen und somit auf das historische Bild zurückgeführt. Die Randzonen und die Anschlüsse zu den umgebenden Häusern wurden (aus Kostengründen) in Gussasphalt ausgeführt.

Das Beleuchtungskonzept verbindet das Fluten der städtebaulich wichtigen und historisch bedeutenden Häuser, das indirekte Beleuchten der Doppelbaumreihe und der Wasserfläche, sowie im Boden integrierte Spots.

So stellt sich der Platz, wie im Juryprotokoll vermerkt, als atmosphärische als auch großzügig städtische Lösung dar, die die Möglichkeit in sich trägt, auch kleinteilige Bereiche zu nutzen, oder, wie Norbert Müller vermerkt: „Ziel ist die Schaffung eines homogenen Platzgefüges mit individuellem Charakter!“