Jedem Gast teilt sich noch vor Betreten des Lokals mit, dass hier die Farbe Gelb den Ton angibt, dem Namen alle Ehre macht und weithin in die Gasse strahlt. Die beiden Flügel eines Gründerzeit-Eckhauses in Westbahnhofnähe teilen sich in eine Tag- und Nachtseite, wo einerseits gespeist (Achse Mariahilfer Gürtel) und andererseits (Achse Bürgerspitalgasse) im bargerechten Halbdunkel ein Drink genommen werden kann. Zwischen diesen beiden Armen erstreckt sich eine durchquerbare offene Küche, die sich in ihrem Layoutraster - was man wohl nur im Grundriss nachvollziehen kann - an Chinatown in Downtown Manhattan orientiert und die aus den unterschiedlichsten Zonen des Lokals Einblick in die dampfende Geschäftigkeit an den Töpfen gewährt. Verschiebliche Wandelemente und kleinere auf- und zuklappbare Lichtnischen in dem großformatigen Gastbereich machen Atmosphäre und Lichtstimmung veränderbar.

Räumliche Specials wie ein Separee zum Telefonieren mit Blick in den Gartenhof sowie ein „roter Salon“ für den Verzehr der Speisen im Liegen lassen die Bereitschaft des Auftraggebers erahnen, sich auf Experimente einzulassen, die nicht im unbedingt Kern des Gastronomischen liegen. (Text: Gabriele Kaiser)