Ohne die Silhouette des bestehenden Mansardendaches eines Eckhauses in der Bregenzer Innenstadt zu verändern, gelang es durch großflächiges Verglasen der Raumflanken, eine tageslichthelle 100 m² große Einraumwohnung zu schaffen, in der nur die unbehandelten Stützen der Dachkonstruktion eine strukturelle Gliederung andeuten. Um einer eventuellen Dachbodenrustikalität vorzubeugen und um die Dominanz der Holzkonstruktion zu minimieren, sind bei den Stützen der mittleren Reihe die Kopfbänder durch Stahlwinkel ersetzt, und die Schubkraft des Daches wird anstelle der Sparren durch Eisenformrohre abgefangen.

Die Küchenzeile und der Nassbereich sind entlang der Feuermauer zum Raum hin offen an die Wand gestellt, nur eine sandgestrahlte Glasplatte sorgt zwischen Küche und Bad für eine mehr symbolische als faktische Trennung. Das Schlazimmer ist durch die Wangen des Stiegenhauses vom Großraum etwas abgesetzt, ein durchgehender dunkel lasierter Tannenholzboden verleiht der Singlewohnung einen besonderen „Glanz“. Im dezenten Schwarz-Weiß-Kontrast der Möblierung - (dem entspricht auch die s/w-Fotodokumentation des Projekts) - erweist sich der Raum für die Farbnuancen des einfallenden Tageslichts als besonders empfänglich. (Text: Gabriele Kaiser)